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Es brodelt beim LASK [Zuschauer:innencheck Bundesliga, 6. Runde]

Neben erfreulichen Zahlen, Freibier und -karten verschafft sich eine Bundesliga-Fanszene zum wiederholten Mal Gehör.

+ + 90minuten.at PLUS - Ein Zuschauer:innencheck von Daniel Sauer + +

 

Vor der Länderspielpause stand die sechste Bundesligarunde auf dem Programm, mit 51.306 Fans war sie wirklich gut besucht. Dabei mitgeholfen haben Freikartenkontingente bei zwei Partien, negativ zu verzeichnen ist eigentlich nur die Stimmung beim LASK. Freibier gab es am Wochenende nur einmal, dafür allerdings auf bereits jetzt ikonische Art und Weise - mehr dazu weiter unten. 

Der sowieso schon gute Saisonschnitt klettert zum zweiten Mal in Folge leicht nach oben, in zwei Wochen geht es hoffentlich ähnlich weiter.

 

WSG rutscht weiter ab, der WAC hält sich - noch - ganz gut

Wie die Leistungen des Teams sind auch die Zahlen aus Tirol in der aktuellen Saison ausbaufähig: 1.650 Fans für die WSG gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz. Obwohl man zuletzt zwei Achtungs-Unentschieden gegen LASK und Rapid verzeichnen konnte und das Spiel als „Kellerduell“ alles andere als unbedeutend sein könnte. Für die ohnehin nicht mit starkem Zulauf gesegneten Tiroler ist das der niedrigste Wert seit fast einem Jahr, am 10. September 2022 gegen Altach waren es 1.640 Zuschauer:innen. Zumindest in dieser Kategorie nähert man sich derzeit langsam dem „Mitbewohner“ im Tivoli an. Beim letzten Heimspiel verzeichnete Wacker Innsbruck gegen den SV Breitenbach 1.451 Fans, in der Tirol-Liga – vierte Leistungsstufe – wohlgemerkt.

Den angenehmeren Abend hatten am Samstag die Hartberg-Fans, neben einem 3:0-Auswärtssieg beim WAC gab es von Präsidentin Brigitte Annerl mittels mehrerer Hundert-Euro-Scheine spontan spendiertes Freibier. 3.100 Fans waren insgesamt in der Wolfsberger Lavanttal-Arena, darunter wohl auch einige, die von einer Aktion profitiert haben: Für alle Schüler bis zur 9. Schulstufe gab es eine Freikarte abzuholen. Einigermaßen knapp war es dann trotzdem das bisher kleinste Heimpublikum der Saison, außer den letzten beiden Spielen ist aber noch nicht viel verloren: Im Gegensatz zur schwachen Spielzeit 22/23 sind die Fans weiterhin an Bord, die Hartberg-Spiele fanden damals vor rund 600 Fans weniger statt.

 

Überdurchschnittliches Altach und wieder Proteste beim LASK

Die Stimmung beim SCR Altach passt derzeit gut, nach sechs Runden haben die Vorarlberger noch keine wirklich greifbaren Punkte liegen gelassen. Von den Fans wird das mit gesteigertem Interesse gewürdigt, nach drei Heimspielen liegt der Schnitt derzeit bei 5.572 und damit noch einmal über dem bereits guten aus dem Vorjahr. Am Wochenende war Sturm Graz zu Gast, gegenüber den letzten Jahren können sich die 5.760 Zuschauer:innen sehen lassen. Vom Vorjahr abgesehen – weil letztes Heimspiel vor der verlängerten Winterpause inklusive Verabschiedung der Vereinslegenden Martin Kobras und Philipp Netzer – ist es die höchste Zahl seit November 2016.

Klar nach unten geht die Tendenz dafür beim LASK, die Linzer bleiben beim Heimspiel gegen Lustenau aber immerhin knapp fünfstellig. An der Heimform kann es nicht liegen, dass mit 10.250 Fans das knapp zweitkleinste Publikum bei Ligaspielen im neuen Stadion verzeichnet wird - inklusive Sonntag stehen drei Siege und ein Remis zu Buch. Teil des Grundes wird der Gegner gewesen sein, einen wirklichen Vergleichswert mit den Vorarlbergern gibt es aber nicht: Das einzige Heimduell im Vorjahr war das Eröffnungsspiel des neuen Stadions, die 12.500 Fans demnach nicht repräsentativ. Schon eher gelegen haben wird es an der nach wie vor kriselnden Stimmung. Die Fan-Vereinigung „Landstrassler“ machte gegen Lustenau die Ankündigung wahr, nach Auftritten in den ungeliebten pinken Trikots beim folgenden Spiel für 19:08 Minuten den Support einzustellen. Man will damit "von der ersten auf die zweite Proteststufe schalten".

Freikarten bei der Austria und das Topspiel der Runde

Durchwachsen ist die aktuelle Situation derzeit auch bei der Wiener Austria, was man angesichts des gut besuchten Heimspiels gegen Klagenfurt am Wochenende nicht unbedingt vermuten würde. 13.457 Fans trotz zuletzt ausbaufähiger Leistungen auf dem Platz, das lässt sich einfach erklären: Die „Veilchen“ haben erstmals in der Saison ein Mitgliederspiel ausgerufen, alle Vereinsmitglieder konnten sich zwei Freikarten abholen. Das Bild trügt also leicht, obwohl grundsätzlich davon auszugehen ist, dass die Austria auch in Zukunft auf ein fünfstelliges Publikum bauen darf. Bis zum nächsten Heimspiel dauert es fast ein Monat, am 1. Oktober steht das Wiener Derby an. Zum Vergleich mit anderen Klagenfurt-Heimspielen: Bei den letzten drei Ausgaben waren im Schnitt rund 11.500 Fans dabei.

Das einzige ausverkaufte Spiel der Runde war das Heimduell von RB Salzburg gegen Rapid Wien vor 17.089 Zuschauer:innen. Wenig überraschend, sollte man meinen – tatsächlich war das Stadion beim „Schlager“ aber zuletzt im Herbst 2021 voll. Dazwischen liegen drei Spiele vor jeweils knapp unter 16.000  Fans. In der Vorsaison war das Salzburger Stadion nur einmal ausverkauft, beim Entscheidungsspiel gegen Sturm Graz im Frühjahr.

 

Zwei Wochen warten

Weiter geht es erst nach der Länderspielpause, ab dem 16. September. Zwei Heimspiele vor über 10.000 Fans sollten sich ohne weiteres ausgehen, Sturm Graz spielt gegen RB Salzburg, außerdem empfängt Rapid den WAC. Aufsteiger Blau Weiß Linz sollte sein Stadion auch gegen den SCR Altach füllen können, die Kapazität verhindert allerdings hohe Zahlen. 

Klagenfurt hat mit dem LASK einen "großen" Gast, große Sprünge bei den Zuschauer:innenzahlen sind aber nicht zu erwarten. Ähnlich auch der TSV Hartberg, bei dem die Wiener Austria gastiert. Als letztes Team bleibt die Austria Lustenau, die mit ihrer Form zu kämpfen hat, seit dem Bundesliga-Aufstieg aber konstant rund 4.000 Fans verzeichnen konnte - Gegner nach der Pause ist die WSG.

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