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Doch kein Zittern um den CL-Fixplatz? [Fünfjahreswertung]

Ein Verfolger rückt zwar näher an Österreich heran, nach Salzburgs Sieg kann man aber die Worst-Case-Szenarien vorerst vergessen.

+ + 90minuten.at PLUS - Von Daniel Sauer + 

 

Die gruseligsten Schreckensszenarien können zumindest bis zur nächsten Woche wieder eingepackt werden – Salzburg gewinnt gegen die AS Roma und schafft sich in der Europa League Zwischenrunde eine gute Ausgangslage für das Auswärts-Rückspiel. Damit nicht genug: Für die Fünfjahreswertung kommen 0,4 Punkte auf Österreichs Konto, was mit Blick auf die anderen Ergebnisse nicht unwichtig ist – dazu später mehr.

Das Zittern um den mittelfristigen Verlust des Champions League Fixplatzes wird überhaupt erst notwendig, weil Österreich eine – nach Punkten – eher schwache Europacup-Saison spielt und an den Rand der Top Ten gerutscht ist. 22 Nationen haben mehr Punkte gesammelt, als die 4,900 von Österreich. Belgien ist vorerst enteilt, die Türkei nähert sich von hinten.

 

Größter Ausrutscher der letzten Jahre - Wiederholung verboten 

Bei den Platzierungen wird es nicht mehr wirklich nach vorne gehen, um Schottland noch abzufangen bräuchte es ungefähr fünf Spiele ohne Niederlage und die mit den Aufstiegen verbundenen Bonuspunkte. Sollte Salzburg doch noch in der Zwischenrunde ausscheiden, wäre 2022/23 die schlechteste Saison der letzten fünf Jahre – stand jetzt ist es noch 2019/20 mit 5,800 Punkten.

Die Fünfjahreswertung ist bei den Nicht-Top-Nationen auch immer mit einem Auf und Ab verbunden, da geht es uns nicht anders als der Schweiz, Belgien oder den Niederlanden. Österreich gelang der Sprung in die Top Ten, weil Totalausfälle in den letzten Jahren ausgeblieben sind. In den späten 00er Jahren waren Ergebnisse unter vier Punkten Normalität, dementsprechend abgeschlagen lag man damals auch in der Wertung.

Um sich das Bangen in Zukunft wieder ersparen zu können, wäre es wichtig, in den Gruppenphasen besser abzuschneiden. Das war Teil des Erfolgsrezeptes im Rekord-Vorjahr. Übrigens: Ans Ergebnis der Saison 2021/22 käme man auch nicht mehr heran, wenn Salzburg alle verbleibenden Spiele und damit die Europa League gewinnt.

Belgien patzt in Favoritenrolle

Wie schnell man in der K.O.-Runde in Bedrängnis geraten kann, erfahren gerade die Europacup-Vertreter aus Belgien. In der Champions League muss der FC Brügge Anfang März auswärts einen 0:2-Rückstand gegen Benfica Lissabon aufholen. KAA Gent unterlag in der Conference League überraschend Qarabağ Ağdam und auch Anderlecht zog gegen Ludogorez Rasgrad den kürzeren. Entschieden ist aber noch nichts, bei beiden Spielen entschied letztlich ein Tor. Einzig Union Saint-Gilloise steht schon fix im Achtelfinale der Europa League.

 

Türkei und Serbien punkten

Während sich unmittelbar vor Österreich punktetechnisch gar nichts tut, rücken die beiden Verfolger - Serbien und die Türkei - näher. In der Conference League gewinnt Partizan Belgrad gegen Sheriff Tiraspol, weil Serbien nur mit vier Teams international vertreten war, kommen 0,5 Punkte in die Wertung. Die Türkei hat weiterhin vier Teams im Rennen, in der Zwischenrunde musste allerdings nur Trabzonspor gegen Basel ran - und durfte sich über einen 1:0-Sieg freuen. 

Salzburgs Sieg war also wichtig, um die Distanz nach hinten zu wahren bzw. die kleine Aufholjagd Serbiens im Rahmen zu halten. Gefährlich bleibt es aber: Wenn jedes Team aus der Türkei einen internationalen Sieg feiert, wird es für Österreich am Ende doch noch unangenehm knapp.

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