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Europa- oder Europa Conference League-Gruppenphase egal? Nein, überhaupt nicht!

In dieser Woche finden die Hinspiele in den Playoffs zu den drei europäischen Bewerben statt. Rapid und Sturm Graz kämpfen um die Europa League-Gruppenphase, die ist finanziell zugegebenermaßen nur ein bisschen lukrativer als der dritte Bewerb. Sportlich ist die Chance auf KO-Spiele 2022 aber viel höher.

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Oberflächlich betrachtet geht es in der Frage, in welche europäische Gruppenphase man kommt, um Geld. Etwa ums Startgeld. Rapid hat sich die Chance auf die über 15 Millionen Euro in der Champions League früh verbaut, sicherte sich durch den Aufstieg in der dritten Qualirunde gegen Anorthosis Famagusta zumindest die Teilnahme an der Europa Conference League. 2,9 Millionen Euro gibt es dort, das ist in etwa so viel wie für die Europa League bislang. Im nun zweiten europäischen Bewerb geht es um 3,63 Millionen Euro Startgeld, Siege und Unentschieden sind in der EL höher dotiert. 

Auch das Teilnehmerfeld ist unterschiedlich attraktiv. Fix in der Gruppenphase der Europa League sind etwa Olympique Lyon und Marseille, Napoli, Leverkusen, Leicester oder Eintracht Frankfurt. In der Europa Conference League gibt es quasi europäische Ausschussware, fix qualifiziert ist niemand. Tottenham (spielt im Playoff gegen Pacos de Ferreira) oder AS Roma (gegen Trabzonspor) oder Basel (Hammarby) und Feyenoord (Elfsborg) sind noch weitere Namen. Ansonsten sind beispielsweise auch die Sieger aus Fola Esch gegen Qairat Almaty oder Flora Talinn gegen Shamrock Rovers mit dabei. Kurzum: Große Namen, gemeinhin gleichbedeutend mit mehr Fanzulauf, gibt's in der Europa League. Aber gilt der Einwand, dass es "leichter" ist, in der Europa Conference League zu spielen, weil es eine Klasse weiter oben eh nur um ein paar Netsch mehr geht? Klarerweise nicht!

 

Neue Zwischenrunde

Die UEFA hat sich nämlich dazu entschlossen, die Bewerbe weiter miteinander zu verzahnen. Red Bull Salzburg-Fans wissen: Wer in der Champions League Dritter wird, bekam bislang schon noch die Chance im Europa League-Sechzehntelfinale. Vereinfacht gesprochen bedeutete das, dass man in der Gruppenphase nur ein bisserl besser sein muss als der Vierte, um dann noch zumindest ein Heim- und ein Auswärtsspiel im europäischen Bewerb zu haben. Diese Logik - drei von vier kommen "weiter" - wird vonseiten des UEFA nun auch in der Europa League angewendet, es gibt eine Zwischenrunde, die eben nicht mehr das klassische Sechzehntelfinale ist.

Und das geht so: Der Gruppensieger der Europa League kommt direkt ins Achtelfinale (und nimmt neben Geld auch noch gleich noch vier Bonuspunkte für die Fünfjahreswertung mit). Der Gruppenzweite tritt im Finalrunden-Playoff gegen einen Gruppendritten aus der Champions League an. Das Rückspiel wird zuhause gespielt, zwei Fünfjahreswertungspunkte gibt es dafür auch noch. Ganz neu ist nun, dass der Gruppendritte der Europa League nun auch noch weiter spielt, nämlich im Finalrunden-Playoff der Europa Conference League.

 

Weniger Chancen in der ECL

In der neuen Europa Conference League buchen nur die Gruppensieger ein Ticket für das Achtelfinale. Die Gruppenzweiten spielen die Zwischenrunde gegen die Gruppendritten aus der Europa League. Die Bonuspunkte für die Fünfjahreswertung sind halbiert (2 für den Gruppensieg, 1 für den Zweiten). Die Gruppenzweiten haben übrigens Heimrecht, in beiden neu gestalteten Zwischenrunden sind übrigens Begegnungen zwischen Klubs aus denselben Ländern ausgeschlossen.

Zusammengefasst: Rapid (gegen Zorya Luhansk) und Sturm (gegen Mura) spielen nicht nur mehr Geld in der Europa League, sondern auch um eine höhere Wahrscheinlichkeit auf das Achtelfinale, da in der Europa League eben drei von vier Klubs pro Gruppe weiter kommen und nicht nur zwei.

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