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UEFA-Fünfjahreswertung: Im Gleichschritt um Rang 8

Die meisten österreichischen Vertreter haben sich in der laufenden Saison teuer verkauft, in die KO-Phase durchgekommen sind leider nur Red Bull Salzburg und der Wolfsberger AC - auch die Niederlande und Belgien haben je zwei Klubs im Europa League-Sechzehntelfinale.

+ + 90minuten.at Exklusiv + + Von Georg Sander

 

Österreich, Belgien und die Niederlande liegen auf den Plätzen 10, 9 und 8 in der UEFA-Fünfjahreswertung. Und die Länder agieren im Gleichschritt. Alle drei entsendeten je fünf Klubs in den Europacup, je einer schied in der Qualifikationsphase für die Gruppenphasen aus, die Meister (im Fall der Niederlande der Tabellenerste bei Abbruch) wurden jeweils Dritte in ihren Königsklassengruppen, je ein weiterer Klub schaffte es über die Europa League-Gruppenphase in das Sechzehntelfinale.

Die in der Quali gescheiterten

Durch den Umstand, dass die Qualifikationsrunden in der Europa League in nur einem Spiel ausgetragen wurden, gab es auch fürs Ausscheiden mit einer Niederlage Punkte für die Fünfjahreswertung. Der erste ausgeschiedene niederländische Vertreter, Willem II Tilburg, schied als Fünfter der abgelaufenen Erediviisie-Saison mit einem 0:4 gegen die Rangers aus, lukrierte dennoch 0,5 Punkte. Die Belgier von Sporting Charlroi überstanden als Tabellendritter die 3. Qualirunde gegen Partizan Belgrad, mussten sich im Playoff Lech Posen geschlagen geben. Der TSV Hartberg verkaufte sich teuer, schied gegen den polnischen Vertreter Plast Gliwice in Polen in der zweiten Qualirunde mit 3:2 aus.

 

Gruppenqualifikanten

PSV Eindhoven schaltete in der Quali NS Mura und Rosenborg Trondheim aus. AZ Alkmaar überstand die zweite CL-Qualirunde, scheiterte im dann an Dynamo Kiew und stieg in die EL um. Feyenoord Rotterdam war als Tabellendritter fix in der Gruppenphase der Europa League. Standard Lüttich aus Belgien musste als Tabellenfünfter durch drei Qualirunden, bezwang Bala Town, FK Vojvodina und MOL Fehervar. Royal Antwerpen war zwar nur Tabellenvierter, als Cupsieger aber fix in der Gruppenphase. Das betraf auch den WAC. Der LASK wiederum katapultierte sich mit einem 7:0 gegen DAC Dunajska Streda und einem 4:1 gegen Sporting Lissabon in die Gruppenphase. Rapid bezwang Lok Zagreb und scheiterte dann am belgischen Vertreter Gent, das mit zwei Niederlagen an Kiew scheiterte und in die EL umstieg.

Während sich Ajax und Brügge nicht qualifizieren mussten, musste Red Bull Salzburg Maccabi Tel Aviv mit zwei Siegen im Playoff in die Schranken weisen. Macht insgesamt sechs Qualisiege für die Niederlande bei zwei Niederlagen, je einen Sieg und drei Niederlage für die Belgier sowie für Österreich fünf Siege und zwei Niederlagen in der Qualifikationsphase für die drei Länder.

 

Punktesammeln in den Gruppenphasen

Für die Qualifikation für die Champions League-Gruppenphasen gibt es vier Extrapunkte, die haben sich alle drei Länder je einmal gesichert. Ein Gruppenphasensieg bringt für die Fünfjahreswertung in beiden Bewerben zwei Punkte, ein Remis einen. Das wird dann durch die Anzahl der Starter (in allen drei Fällen fünf) dividiert. Ein Sieg in der Gruppenphase addiert also 0,4, ein Unentschieden 0,2 Punkte aufs Fünfjahreswertungskonto.

Ajax Amsterdam sammelte sieben Punkte, besiegte Midtjylland zwei Mal und remisierte gegen Bergamo. Brügge schaffte acht Punkte, trotze Lazio letztlich zwei Remis ab. Salzburg schaffte vier Punkte, alle gegen Lok Moskau - alle wurden Gruppendritte und sind nun im Sechzehntelfinale der Europa League vertreten (>> Alle Infos zur Auslosung)

 

Aus drei mach einen

In den Gruppen der Europa League mussten alle Länder je zwei Teams vorgeben. Die Niederlande verloren Feyenoord Rotterdam, das am WAC scheiterte sowie AZ Alkmaar, die am letzten Spieltag in Rijeka gewinnen hätten müssen. Die belgischen Vertreter hatten da weniger Chancen. Standard Lüttich scheiterte mit nur vier Punkten deutlich, Gent schied überhaupt punktlos aus. Für den LASK war es bitter - ein Heimremis gegen Antwerpen hätte die KO-Phase gebracht. So wurden es zehn Punkte. Rapid hätte am letzten Tag noch aufsteigen können, es reichte aber nicht im direkten Vergleich mit Molde.

PSV Eindhoven setzte sich mit vier Siegen gegen Granada und PAOK durch. Royal Antwerpen in der LASK-Gruppe mit zwölf Zählern. Und der WAC jubelt überhaupt massiv über einen Aufstieg in einer schwierigen Gruppe. (>> Und zwar so: WAC-Spieler stürmen jubelnd Presseraum [VIDEO]). Daraus ergibt sich für die drei Länder folgende Aufschlüsselung der Gruppenphasenspiele:

Ist Rang 8 drinnen?

Wie schon öfters beschrieben, geht es zwischen den Plätzen acht, neun und zehn nur um eine Qualirunde, die sich der Vizemeister ersparen würde. Zur Erinnerung: Die Fünfjahreswertung 2020/21 wird erstmals 2022/23 schlagend. Wichtig wird sein, in den Top10 zu bleiben. Die gute Nachricht: Schottland hat als aktuell Elfter nur noch einen Vertreter im Bewerb und müsste aller Wahrscheinlichkeit nach ins Finale vorstoßen, um den Rückstand aufzuholen. Die Ukraine als aktuell Zwölfter mit zwei Teams im Bewerb müsste rund zehn Siege einfahren - und Österreich gar nicht punkten. Rang zehn ist also ziemlich sicher.

Und nach vorne? Die Niederlande haben, siehe oben, nicht einmal einen Punkt oder zwei Siege, ein Remis Vorsprung. Die Belgier nur knapp einen halben Punkt oder einen Sieg und ein Remis. Es ist also im Bereich des Möglichen, dass Österreich sich zumindest an Belgien noch vorbei schiebt. Aber, das zeigt die Saison gerade deutlich: Derzeit marschiert man im Gleichschritt, was die Mannschaften betrifft. Bislang jedenfalls hat Österreich fast genau so viele Punkte wie die Niederlande geholt und deutlich mehr als Belgien. Mal sehen, ob es reicht. 

 

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