Foto: © GEPA 2019 / September

Zuschauercheck Bundesliga, 9. Runde: Salzburg und Wolfsberg mit deutlichem Plus

Die 9. Runde der Bundesliga zeigt wieder einmal, dass man Zahlen genau ansehen muss, um sie richtig einzuordnen. Sei es in Altach oder Hütteldorf.

Exklusiv: PUSHNews von 90minuten.at

Ein Zuschauercheck von Georg Sander

 

Der Osten Österreichs ohne Wien bleibt ein Sorgenkind. Zur Admira und dem SV Mattersburg gesellt sich auch der SKN St. Pölten. Die Altacher Fans spüren die sportliche Misere und Sturm gewinnt gegenwärtig auch keine Fans dazu. Salzburg vermeldet das bestbesuchte Heimspiel gegen die Veilchen seit fünf Jahren und Rapid hat wieder einmal die meisten Fans im Haus. Davon ist der WAC zwar noch weit entfernt, hat aber dennoch im Vergleich zu Vorsaison ein kräftiges Plus auf den Rängen.

 

SKN als Schlusslicht, Altach verliert Fans

Der SKN St. Pölten hatten den LASK zu Gast. Das heißt zum einen, dass ein Sieg eher nicht so wahrscheinlich war, zum anderen, dass es ein attraktiver Gegner ist, der mit dem Zug von Bahnhof zu Bahnhof in 45 Minuten erreichbar ist. Die Niederösterreicher haben gegenwärtig einen relativ hohen Schnitt für ihre Verhältnisse, was aber auch an den bisherigen Heimgegnern Rapid und Salzburg liegt, zuzüglich noch Freikarten gegen Hartberg. Der letzte Sieg gegen die Linzer gelang noch zu Zweitligazeiten, in der Bundesliga haben die Niederösterreicher davor in acht Begegnungen vier Mal verloren. Von den Spielen seit 2017 waren zwei schlechter besucht, eines mit 4.071 deutlich besser, das letzte im vergangenen Mai mit 3.200 marginal besser. Summa summarum: Der SKN zieht nicht.

Die Zuschauerstatistik 2018/19 wies für den SCR Altach 4.132 Fans im Schnitt aus, mit einem bemerkenswerten Plus in der Qualifikationsgruppe. Die Besucher vergrault man aber derzeit wieder. Gegenwärtig hält man bei insgesamt durchschnittlich 3.977. Jetzt gehört der SV Mattersburg generell nicht zu den Straßenfegern in Auswärtsspielen, aber letztes Jahr kamen bei den beiden Heimspielen gegen die Burgenländer mit 4.048 (23. Runde) und gar 4.523 (1. Runde.) bis zu tausend Zuschauer mehr in die Cashpoint-Arena. Von den bisherigen 14 Bundesligaduellen waren überhaupt nur drei Spiele schlechter besucht als jenes am Samstag.

 

WAC im Aufwärtstrend, Sturm im Abwärtstrend

3.646 lautete die durchschnittliche Besucheranzahl in der Lavanttal Arena 2018/19. Da sind sogar die 3.755 beim Spiel des WAC gegen die WSG Tirol mehr. Obwohl mit Sturm und der Austria erst zwei große Player punkto Auswärtsteams in Kärnten waren, beläuft sich der Zuschauerschnitt derzeit auf 4.525, liegt also 879 oder 24 Prozent über dem Wert der letzten Saison. Das ist eine erfreuliche Entwicklung.

Die Blackies haben hingegen kräftig verloren, vergleicht man die bisherigen fünf Heimspiele mit den Spielen der letzten Saison. Da lautete der Schnitt von Sturm Graz 11.226, nun sind es nach den Duellen mit dem SKN, Rapid (!), der WSG Tirol und dem LASK nur noch 9.692. Gegen die Admira kamen 8.917, letztes Jahr kamen beim einzigen Heimspiel im Dezember mit 7.048 deutlich weniger Besucher. Generell zeigt sich aber, dass die Niederösterreicher eben kein Zuschauermagnet sind. Seit der Bundesliga-Rückkehr der Panther 2011/12 kamen in den bislang 16 Spielen nur fünf Mal mehr als 10.000 Fans bei der Paarung Sturm – Admira ins Stadion.

 

Salzburg und Rapid als logische Zugpferde

Red Bull Salzburg hält mit dem Heimspiel gegen Austria Wien den zweiten Platz in der Gesamttabelle hinter Rapid. Nicht ganz 10.000 Fans kamen durchschnittlich zu den fünf Begegnungen der laufenden Saison, mit den 12.450 gegen die Veilchen als Spitzenspiel. Um das zu unterstreichen seit auf den 21. September 2014 verwiesen, als letztmalig mehr Fans zu einem Spiel gegen die Wiener Austria nach Wals-Siezenheim kamen. Der Trend geht allenfalls nach oben, mit den noch ausständigen, in der Regel gut besuchten, Heimspielen gegen Rapid (12. Runde), LASK (18.) und Sturm (22.).

Rapid wiederum hatte mit 15.500 Fans freilich die meisten Besucher im Stadion, die Werbung beim aufopfernden Cupspiel gegen Salzburg scheint gewirkt zu haben – auf den ersten Blick. Dass gegen die Bullen, wie in der 1. Runde mit 24.200, oder gegen den LASK, wie in der 5. Runde mit 19.400, mehr Fans kommen, scheint logisch, gegen Altach waren es aber nur 12.800 gewesen. Allerdings: Schon gegen die Admira kamen 15.100 ins Allianz Stadion. Zum Heimduell mit dem TSV Hartberg in der Qualifikationsgruppe am 28. Spieltag letzte Saison kamen mit 13.100 weniger. Wenige Wochen zuvor, in der 22. Runde, der letzten vor der Tabellentrennung, kamen 19.200. Nachdem die 15.500 näher beim schlechteren Ergebnis liegen, muss attestiert werden, dass die Fans dem Ganzen noch nicht recht vertrauen wollen.

Bescheidendes Niveau

Der Zuschauerschnitt bleibt trotz partiell guter Zahlen deutlich unter 7.000. Ob sich das ändern wird? Red Bull Salzburg empfängt kommendes Wochenende Altach, die Austria den SK Sturm. Ansonsten werden wohl in Mattersburg (gegen Rapid), der Südstadt (Admira empfängt Tirol), in Wolfsberg (gegen den SKN) und Hartberg (gegen LASK) eher keine Zahlen zu vermelden sein, die über dem aktuellen Schnitt von 6.572 liegen. Das ist zwar oberhalb des Schnitts der Vorsaison, aber eben auch nicht wirklich viel.

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