Foto: © Gepa / Fotomontage 90minuten.at Reportage

Die 7 ... letzten Chancen bei der WM 2022 (3)

Bei der WM heißt es wohl Abschied nehmen von einigen ganz Großen der letzten Jahre (oder Jahrzehnte). Eines haben sie gemeinsam: der Weltmeistertitel fehlt ihnen noch.

2. Cristiano Ronaldo (Portugal / Manchester United)

Gute Nachrichten zu Cristiano Ronaldo sind im Vorfeld der Weltmeisterschaft rar gesät, rein sportliche Schlagzeilen noch rarer. 16 Pflichtspiele, drei Tore, viele Kurzeinsätze, eine Suspendierung – die Bilanz der Saison 2022/23 liest sich bisher eher ernüchternd. Bei Manchester United reißt der Portugiese gerade sein eigenes Denkmal ein, in einem Interview kurz vor Beginn der Weltmeisterschaft erklärte er, seinen Trainer Erik ten Hag nicht zu respektieren. Einem erneuten Abschied aus England stehen wohl nur die damit verbundenen finanziellen Hürden im Weg - fehlende Bemühungen kann man Ronaldo nicht vorwerfen.

Vielleicht kommt die Weltmeisterschaft für den 37-Jährigen auch gerade zum richtigen Zeitpunkt. Die Ronaldo-Fakten rund um das wichtigste Turnier im Weltfußball lesen sich schon deutlich erfreulicher: sollte dem Ausnahmespieler ein Tor gelingen, wäre er der erste Spieler, der in fünf verschiedenen WMs treffen konnte. Sieben Tore waren es bisher insgesamt – an den Rekord von Miroslav Klose (16 Tore) wird er nicht mehr ganz herankommen. Nach der Europameisterschaft 2016 und dem Sieg in der Nations League 2019 wäre ein Weltmeistertitel eigentlich der nächste logische Schritt, einfach wird es nicht: Portugal bekommt es schon in der Gruppe mit drei gefährlichen Gegnern zu tun - Ghana, Uruguay und Südkorea.

1. Lionel Messi (Argentinien / Paris Saint-Germain)

Lange wurde Lionel Messi vorgehalten, dass ihm der große Titel mit seiner Nationalmannschaft noch fehlt. Diese vermeintliche Lücke im Lauf konnte er schon 2021 mit dem Copa América Sieg füllen - wenn jetzt noch eine Weltmeisterschaft dazukommt, wäre es ein fast poetischer Höhepunkt einer einzigartigen Karriere, die - wenn man den Gerüchten glauben kann – demnächst entweder in Barcelona oder der MLS ausklingen soll. Schlecht stehen die Chancen für Argentiniens Nationalmannschaft eigentlich nicht, einer Mitfavoritenrolle wurde man aber auch in der Vergangenheit öfters nicht gerecht. Die Auftaktniederlage gegen Saudi-Arabien macht die Sache nicht einfacher.

Messi selbst ist nach einem enttäuschenden ersten Jahr in Paris wieder ganz der alte: 17 Torbeteiligungen in 12 Ligaspielen, acht in der Champions League Gruppenphase, so die bisherige Bilanz der Saison 2022/23. Bei Weltmeisterschaften lief es bisher nie ganz nach Wunsch. 2006 erzielte mit 18 Jahren sein erstes WM-Tor, das Turnier war dann aber – wie auch 2010 – schon im Viertelfinale zu Ende. 2014 folgte eine bittere Finalniederlage gegen Deutschland, nach dem Spiel musste ein geknickter Superstar seine Auszeichnung als bester Spieler des Turniers abholen. 2018 war schon im Achtelfinale Schluss, die Kritik war dementsprechend laut. Auch für Messi ist ein Rekord in Reichweite: mit einem Einzug ins Halbfinale könnte zum Spieler mit den meisten WM-Einsätzen aufsteigen.

 

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