Die 7 … Flops des Grunddurchgangs (2)

Die erste Auflage der reformierten Liga hat es mehr als in sich – einige Vereine unterhielten ihre Fans am Rasen sehr gut. Andere nicht.

Flop 3: Wacker Innsbruck. Sportlich und finanziell

Aufsteiger tendieren in Österreich dazu, eher zu überraschen als sich am Ende der Tabelle einzuordnen. Das betrifft aber eher nicht den SKN St. Pölten 2017/18 oder eben Wacker Innsbruck 2018/19. Es gibt einen gewissen gemeinsamen Nenner und der lautet sportlich nun einmal Aufstiegstrainer Karl Daxbacher. Es könnte vermutet werden, dass die Trainerfähigkeiten des „Sirs“ für ganz oben einfach nicht mehr ausreichen. Doch auch finanziell kommt eine Nachforderung auf die Tiroler zu, mit Wattens als möglichem Aufsteiger für 2019/20 wäre man unglücklich. Denn Wacker-Boss-Stocker meinte: „Ich bin zutiefst überzeugt, nachhaltig hat nur ein Verein die Chance in der höchsten Spielklasse zu überleben.“ Sprich: Der Wacker nagt jetzt oder in Bälde offenbar schon wieder am Hungertuch. Und das, obwohl man im Winter mit Vallci und Baumgartner zwei Spieler gewinnbringend verkaufen konnte. Für die Liga wäre nach dem langen hin und her um die Reform und etwa Hartbergs Aufstieg, die vielen Jahre der Lizenzverweigerung und die früheren Konkurse ein weiterer Klub, der die Lizenz nicht gleich bekommt, ein riesiger Imageschaden. Sollten die Innsbrucker am Ende tatsächlich ab- und Wattens aufsteigen, dann wären halt die Wattener am Tivoli. Und weniger Fans als die gegenwärtig rund 4.300 bei Wacker. Aber auch da hat man sich wohl mehr erwartet.

Flop 4: Hire and Fire - was denken sich die Vereinsverantwortlichen?

Der Punkt vom Anfang. Dabei ist eher bemerkenswert, wann so mancher Trainer gechasst wurde. Etwa Gerald Baumgartner, der nach nur vier Spieltagen beim SV Mattersburg entlassen wurde. Hat sich am Ende fast sogar Richtung Meistergruppe ausgezahlt, aber warum er trotz kommunizierter Troubles eine ganze Vorbereitung machen darf, muss man sich schon fragen. Ähnlich muss man die Sache bei Sturm sehen, weil was konnte Heiko Vogel dafür, dass die Blackies nicht trafen. Der Wechsel zu Roman Mählich hat sich wenigstens ausgezahlt. Dass Rapid wieder einmal unter der Saison einen Trainer von einem Kleinklub geholt hat, nicht. Und auch die anderen Rausschmisse sind fragwürdig: Grabherr durfte trotz weniger Argumente so wie Thomas Letsch und Karl Daxbacher die gesamte Wintervorbereitung machen, obwohl Trends abzulesen waren. Nun müssen neue, zum Teil wenig erfahrene, noch unbekannte oder uneingearbeitete Coaches diverse Saisonen retten – ohne der Wintervorbereitung.

Flop 5: Wo bleiben die Fans?

Vision 10.000. Oder etwas genauer gesagt: Irgendwann soll die Liga wieder 10.000 Fans pro Match vorweisen können. Das kurzfristige Ziel der Liga war es, durch die Ligareform einen deutlichen Impuls dafür zu setzen. Geworden ist es ein „Impülschen“, erst in den 2-3 Runden vor der Tabellenteilung konnte man so etwas wie einen Effekt erkennen. Das blöde nur: Nach der Teilung ist die Liga wieder genauso „interessant“ wie in den 19 Runden davor, als sich kein Zuschauereffekt feststellen ließ. Ob die unfaire Punkteteilung etwas bewirken wird? Schwer zu sagen. Und: Rapid in der unteren Meistergruppe wird wohl einen neuen Minusrekord seit dem Umzug ins neue Allianz-Stadion aufs Parkett legen. Keine guten Voraussetzungen also für die Vision 10.000.

 

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