Foto: © GEPA Reportage / 2018 / Oktober

Die 7 ... Trainer, die das geschafft haben, was Didi Kühbauer noch schaffen muss (2)

Dietmar Kühbauer muss Rapid schleunigst wieder fit machen. Vorgeworfen wird ihm oft, dass er keine Erfahrung als Cheftrainer eines Großklubs hat. Die hatten diese sieben Trainer auch nicht.

Peter Stöger

Ein bisschen mittrainiert hatte Peter Stöger die Austria schon 2005 gemeinsam mit Frenkie Schinkels. Ende des Jahres zog er sich aus dem täglichen Geschäft zurück, wurde Sportdirektor und die Austria 2006 mit Schinkels Meister. Aufgrund schlechter Leistungen war es das dann bald bei der Austria und Stöger musste als Headcoach unten anfangen. Die Namen waren zum Teil groß: Vienna und GAK. Die Döblinger führte er in die zweite Liga, nach dem Ende dort heuerte er beim GAK in der Regionalliga an. Alsbald griff der Bundesligist Wiener Neustadt zu. Der Rest ist eigentlich ohnehin Geschichte. Stöger wechselte 2012 zur Wiener Austria und wurde Meister, brachte Köln zurück in die Bundesliga und in den Europacup. Die Zeit beim BVB mag nicht die glücklichste gewesen sein - aber wann coacht ein Österreicher schon einen der größten Klubs Deutschlands? 

Karl Daxbacher

Es ist schon ein bisschen her, da trainierte Karl Daxbacher ebenfalls Austria Wien. Seine Trainervita hatte nicht unbedingt drauf hingedeutet. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn trainierte er den Kremser SC, Horn und Würmla, von 2000 bis 2002 den SKN St. Pölten. Danach heuerte er als Amateure-Trainer bei den Veilchen an. 2006 übernahm er den LASK. Kein kleiner Klub, aber damals in der zweiten Liga. Er brachte die Schwarz-Weißen in die Bundesliga und wurde zur Spielzeit 2008/09 hin FAK-Trainer. Er war somit der erste Übungsleiter nach dem offiziellen Ende der Ära Stronach. Daxbacher konnte auf Anhieb den Cup gewinnen. Ein Meistertitel blieb ihm verwehrt. 2009/10 war es verdammt knapp, die Bullen hatten am Ende nur einen Punkt Vorsprung. 2010/11, einer der übelsten Spielzeiten seit langem, hätte es so weit sein können, aber letztlich war es Sturm, das den Titel am wenigsten nicht nicht wollte. 

Marco Rose

Der Erfolgscoach der Bullen hatte freilich einen Youth League-Titel vorzuweisen, als er im Sommer 2017 Chefcoach wurde. Das ist eine durchaus bemerkenswerte Leistung. Aber hat hier schon einmal jemand etwas von Jordi Vinyals oder Adrian Viveash gehört? Die waren die Vorgänger von Rose als Youth League-Sieger. Und es ist noch immer ein großer Unterschied, wenn man plötzlich einen Klub trainiert, der quasi Meister werden muss und zuvor, nach Jahren im RB-Nachwuchs, nur Co-Trainer in Mainz und Cheftrainer in der deutschen Regionalliga Nordost war. Marco Rose meistert die Aufgabe mit Bravour. Bemerkenswert ist das deshalb, weil die Salzburger mit der Beförderung von Peter Zeidler damals nicht unbedingt gute Erfahrungen gemacht hatten.

 

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