Die 7 ... Trainer, die das geschafft haben, was Didi Kühbauer noch schaffen muss (3)
Dietmar Kühbauer muss Rapid schleunigst wieder fit machen. Vorgeworfen wird ihm oft, dass er keine Erfahrung als Cheftrainer eines Großklubs hat. Die hatten diese sieben Trainer auch nicht.
Zoran Barisic
Als "Zoki" 2016 gechasst wurde, lag das auch daran, weil man ihm (und er dem Team) kaum zutraute, Meister zu werden. Barisic hatte schon 2011 einmal Feuerwehr gespielt, war dann ins zweite Glied zurück gegangen. Die Zeit unter Peter Schöttel als Cheftrainer der Grün-Weißen kann man dabei getrost als "ausbaufähig" bezeichnen. Der Ex-Spieler schaffte drei zweite Plätze in Folge, eine respektable Leistung. Vor allem auch deshalb, weil mit Marcel Sabitzer, Terrence Boyd und Robert Beric Millionen verdient werden konnten; aber eben auch Tore verkauft wurden, die den ersten Titel seit 2008 vielleicht ermöglicht hätten. Einen Crashkurs in Sachen "Trainer beim an Fans größten Klub" Österreichs gab es für Barisic auch nicht, Vorerfahrung als Proficoach hatte er auch nicht vorzuweisen. Nicht wenige Rapidler würden sich mittlerweile wohl eine so "spannende" Meisterschaft wie damals unter Zoki wünschen.
Ernst Dokupil
1996: Meister, Europacupfinale, Champions League. Ernst Dokupil, mit dem Spieler Didi Kühbauer, ist einer der erfolgreichsten Rapid-Trainer überhaupt. Dabei sprach 1994 wenig für den heute 71 Jahre alten Trainer. Als er 1994 Rapid-Trainer wurde, war er zuvor bei Simmering, der Admira, der Vienna und kurzzeitig St. Pölten gewesen. Den überragenden Erfolg hatte er dort nicht. Zwar war er in den 70er-Jahren zwei Saisonen bei Rapid als Spieler engagiert, aber von Hausmacht oder ähnlichem war auch nicht zu sprechen. Die Situation war 1994 auch alles andere als einfach gewesen. 1993 wäre Rapid nach Scheitern der Anfang der 90er gegründeten Rapid-AG bekanntlich fast in Konkurs gegangen, Wie schlimm das war, kann in der Rapid-Chronik nachgelesen werden. Finanziell und vom Rundherum her war es noch weitaus schlimmer als die gegenwärtige Situation. Doch Dokupil, der auch den Großteil seiner aktiven Karriere bei kleineren Klubs verbracht hatte, hatte sofort Erfolg. Schon 1994/95 mischte man oben mit, nachdem man in den Jahren zuvor bestenfalls im oberen Mittelfeld zu finden war. Zusätzlich holte man 1995 den Cupsieg - den letzten bisher. 1996 wurde Rapid zudem Meister, das erste Mal seit 1988, das letzte Mal bis 2005. Rapid spielte 96/97 zudem in der Gruppenphase der Champions League. 1997 rückte Dokupil in die zweite Reihe, Heribert Weber (siehe Seite 1) übernahm als Cheftrainer, Dokupil wurde Sportdirektor. Er übernahm später (mit Dejan Savicevic am Feld) noch einmal die Trainerrolle, konnte aber "nur" mehr Vizemeister 2001 werden.