Foto: © GEPA Reportage / 2017 / April

Die 7... Transfers, die an der Ausbildungsliga zweifeln lassen

Es gab bereits einige tolle Transfers in den letzten Jahren. Nicht zuletzt dank des Youth League-Titels der Jungbullen ist Österreich im Konzert der großen Ausbildungsligen angekommen. Diese sieben Transfers und was danach geschah, lassen aber an diesem Umstand zweifeln. Von Georg Sander

Platz 2: Daniel Beichler

Alles, was schief gehen kann, geht auch schief. Dieser pessimistische Satz aus Murphy's Law könnte auf Daniel Beichlers Karriere umgelegt werden und es ist wirklich schwierig zu sehen, wie der talentierte junge Kicker den Durchbruch einfach nicht schaffte. In jungen Jahren bereits bei Reggina Calcio, feierte er gemeinsam mit Jakob Jantscher große Erfolge bei Sturm Graz. Vor allem die Saisonen 2008/09 und 2009/10 waren super für den Offensivspieler, die Hertha aus Berlin verpflichtete den Kicker. Nach 2010 lief es dann aber gar nicht mehr rund. Die Berliner verleihten ihn zu St. Gallen, Duisburg, Ried und Sandhausen, bis er 2013 wieder zu Sturm zurückkehrte und nach zwei Jahren zum SKN St. Pölten ging. Viele Verletzungen stoppten die eigentlich schon vorgezeichnete Karriere des Spielers.

Daniel Beichler gilt nicht als einfacher Charakter, aber lediglich daran kann es nicht liegen, dass die Karriere den Weg nahm, den sie nahm. Verletzungen, vielleicht falsche Clubentscheidungen, daran kann es liegen. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass es neben einem Daniel Beichler und anderen Kickern seines Kalibers auch viele andere gibt, die nie in den Genuss kommen, von einem deutschen Traditionsverein gekauft zu werden.

 

Platz 1: Erwin Jimmy Hoffer

Hier muss gemessen werden, was man sich von dem pfeilschnellen Angreifer erwartet hatte. Für Rapid schoss er in der letzten Meistersaison zehn Tore, verbuchte neun Assists, 2008/09 erzielte er 27 Tore und legte zehn weitere auf. Um fünf Millionen Euro schlug Neapel zu. Ein Wahnsinnstransfer und im Land der ausgeklügelten Defensivtaktik sollte „Jimmy“ eigentlich einschlagen. Doch der Coach, der ihn holte, wurde schnell geschasst; auch ganz italienisch. 2010/11 erzielte Hoffer fünf Tore für Kaiserslautern in der deutschen Bundesliga. Seitdem verdingt er sich ziemlich erfolgreich in der zweiten deutschen Liga, unter anderem bei Frankfurt, wieder Lautern, Düsseldorf und nun das zweite Jahr bei Karlsruhe.

Wie eingangs erwähnt geht es hier aber um einen Torjäger einer heimischen Topmannschaft! Hoffer kickte mit Janko, der wählte – auch mit Haken – klügere Vereine. Aber was hätten Hoffer und Rapid 2009 tun sollen? Neapel absagen? Das macht man einfach nicht. Der Stürmer war wohl einfach ein bisschen zu früh dran für den modernen Fußball. Denn heutzutage, mit Umschaltspiel, tickenden Sekundenzählern von Balleroberung zu Abschluss, da würde so ein Stürmer wohl mehr Tore schießen als in der doch härteren und taktisch konservativeren zweiten deutschen Bundesliga.

So bleibt für den 30-Jährigen eine Karriere übrig, die ihn seit bald zehn Jahren im Ausland hält. Dass da vielleicht noch mehr gegangen wäre, mag stimmen – allerdings hätte Hoffer die Chance gehabt, der deutschen Bundesliga seinen Stempel aufzudrücken.

 

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