Sebastian Prödl: "Foda ist brutal motiviert"

Sebastian Prödl ist ein Fußballer, der viel über das Geschäft nachdenkt. Das beweist er im Interview mit Laola1.at - 90minuten.at hat die besten Sager des England-Legionärs.

Sebastian Prödl im ausführlichen Interview mit Laola1.at über...

 

... den neuen Teamchef:

"Ich habe das Gefühl, dass er brutal motiviert ist, die Mannschaft auf ein neues Level zu heben. Es ist auch eine große Aufgabe, die Mannschaft neu zu formen. Es hat ein paar Rücktritte und Veränderungen gegeben. Dass er vor zehn Jahren die Qualität hatte, weiß ich. Ich bin mir auch sicher, dass er sich sowohl taktisch als Trainer sowie menschlich weiterentwickelt hat. Als ich noch bei Sturm gespielt habe, hatten wir viel Austausch. Ich habe ihn vor meinem Wechsel zu Werder Bremen auch in die Entscheidungsfindung miteinbezogen, weil er schon lange im Fußballgeschäft war und einige Vereinswechsel hinter sich hatte. Für mich war es mein erster großer Vereinswechsel. Daraus ist ein Verhältnis entstanden, das sich danach auf freundschaftlicher Ebene weiterentwickelt hat."

 

Bei der WM werden wir wieder miterleben, wer sich irgendwo einen Popel aus der Nase zieht.

Prödl weiß, wann es zu viel Fußball ist

... den modernen Fußball:

"Das Problem sind die Nebenschauplätze. Bei der WM werden wir wieder miterleben, wer sich irgendwo einen Popel aus der Nase zieht. Ich persönlich lese das nicht mehr alles. Mich interessiert nicht mehr, welcher Spieler welche Frisur hat. Es wird zu viel präsentiert, zu viel geschrieben – im Prinzip zu viel Unwichtiges. Zu viele Nebenschauplätze eben. Die Lücke zwischen den Top-Gehältern und den normalen Gehältern wird noch weiter auseinander gehen – in der Weltwirtschaft, der normalen Gesellschaft, genau wie im Fußball. Also ich glaube kaum, dass der Fußball in den nächsten zehn Jahren stagnieren wird. Vielleicht bekommen wir irgendwann ein anderes System, weil sich das viele Vereine gar nicht mehr leisten können. Aber aktuell ist dieses Thema Fußball so interessant, dass es fast nur nach oben gehen kann."

 

... einen Wechsel in die Serie A:

"Wenn mich noch einmal eine andere Liga interessieren würde, dann wäre es Italien. Die Serie A ist eine Liga, die mich reizen würde, sollte ich das Niveau in der Premier League für mich nicht mehr als zumutbar einschätzen. Ich möchte langfristig denken, aber das hängt immer vom Fitnesszustand ab. Langfristiger Vertrag hin oder her, in der Premier League bist du austauschbar, sobald die Leistung nicht mehr stimmt – egal ob es dem Alter oder der Qualität geschuldet ist. Letzte Saison habe ich meinen Anspruch und mein Leistungsniveau noch einmal nach oben gehoben und unterstrichen, dass ich ein Leistungsträger in der Premier League sein kann."

 

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