Damir Canadi: "Wenn ein Verein zehn Jahre keinen Titel holt, muss er bereit sein für Veränderungen"

Vor dem Duell seiner Bundesliga-Ex-Klubs SCR Altach und SK Rapid Wien sprach Atromitos Athen-Trainerlegionär mit 12termann.at über die Grün-Weißen sowie die gegenwärtige Lage in Griechenlands Super League.

Damir Canadi im Interview bei 12termann.at über ...

 

... Rapid Wien:

"Wenn ein Verein zehn Jahre keinen Titel holt, dann muss er bereit sein für Veränderungen. Diese Veränderungen wurden bereits vor meiner Verpflichtung besprochen und es gab auch die mündliche Zusage, dass der Verein dazu bereit ist. Das kippte dann aber in diversen Gremien mit dem Misserfolg sehr schnell, da hätte es mehr Geduld und ein paar mutige Entscheidungen gebraucht. Ich sehe bei Rapid nicht viel Fortschritt, es sind dieselben Probleme wie damals noch immer da. Ich halte Rapid für einen super geilen Verein mit super Möglichkeiten aber da ist es auch notwendig, diese optimal auszuschöpfen. Dass man sagt: „Ok, den Weg mit Canadi zum Erfolg steht man durch.“ Ich bin in einer schwierigen Situation mit vielen Verletzten gekommen. Da war die Mannschaft vielleicht auch nach den Trainerwechseln mental müde, aber auch in einer gewissen Komfortzone. Ich kann heute guten Gewissens sagen, dass ich niemanden beleidigt habe."

 

... die griechische Liga und Atromitos:

"Laufbereitschaft, Zweikampf und Organisation. Darauf legen sie großen Wert. Das hat auch damit zu tun, dass Erfolg an erster Stelle steht und nicht so wie bei uns in Österreich, die Ausbildung. Jeder Verein schaut, dass er seine Ziele erreicht, ob realistisch oder unrealistisch. Dass es so gut läuft und wir sechs Runden vor Schluss fast fix für Europa qualifiziert sind, war nicht zu erwarten. Das Ziel vor der Saison war aber schon kommende Saison Europacup zu spielen. Mit diesem Ziel bin ich hergekommen. Darum freut es mich umso mehr, dass wir vielleicht schon im nächsten Spiel auch rechnerisch das Ziel finalisieren können."

 

... die jüngsten Skandale rund um Fans:

"Ich kann es natürlich nicht für gut heißen, wenn man als Trainer oder Spieler beworfen wird. PAOK hat dann aber seine Strafe bekommen und Olympiakos hat hier mit einem Schlag sechs Punkte aufgeholt. So lebt Griechenland. Sie versuchen mit allen Mitteln, Punkte zu erreichen. Es ist ihnen dabei völlig egal, ob ihr Image gut oder schlecht ist. Ich denke, dass der Fußball ein sehr guter ist aber mit ihrem Image machen sie sich sehr viel kaputt. Für den Erfolg nehmen sie alles in Kauf. Wie die drei Punkte erreicht werden ist ihnen sowas von – auf gut wienerisch – blunzn, ob gerecht oder ungerecht."

 

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