Warum die Aufhebung der "50+1"-Regel dem FC Bayern egal ist

Aktuell wird in Deutschland wieder heftig über den Sinn oder Unsinn der "50+1"-Regel diskutiert. Jetzt hat sich auch Karl-Heinz Rummenigge, Bayerns Vorstands-Boss, dazu zu Wort gemeldet.

Die Diskussion über die "50+1"-Regel ist in Deutschland wieder voll entflammt. Zuletzt meinte dazu der ehemalige Welttorhüter Oliver Kahn: "Aus meiner Sicht ist es möglich, zielgerichtet Investoren in einen Club zu holen und gleichzeitig die Tradition und Kultur des Fußballs zu bewahren. Das lässt sich miteinander vereinbaren", so Kahn laut einem Bericht der Heilbronner Stimme und weiter: "Auch der FC Bayern München wird künftig siebzig, achtzig, neunzig Millionen Euro in die Hand nehmen müssen, um Topspieler zu bekommen."

 

Warnende Worte gab es dazu jedoch kurz vor Jahreswechsel von Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli. Dass durch den Wegfall von "50+1" der Wettbewerb gestärkt werde, sei "blanker Unsinn", meinte Rettig gegenüber der deutschen Presseagentur. Auf die stark steigenden Transfersummen angesprochen meinte Rettig: "Glauben Sie allen Ernstes, dass Bayern München dank Investoren plötzlich Neymar für, sagen wir, 250 Millionen Euro verpflichten könnte? Wissen Sie, was dann passieren würde? Dann würde der Scheich von Katar halt 300 Millionen Euro auf den Tisch legen. Sie können diesen Wettstreit gegen Staatsfonds und Oligarchen nicht gewinnen."

 

"Für die Bayern kein Problem"

Bayerns Karl-Heinz Rummenigge sagte zu dem Thema in der Bild-Zeitung: „Das sollte jeder Klub für sich selbst entscheiden. Für den FC Bayern wäre es kein Problem, wenn 50+1 fallen würde. Bei uns ist allerdings statuarisch festgelegt, dass 70 Prozent der Anteile beim Verein bleiben müssen. Insofern ist beim FC Bayern eine Aufhebung der 50+1-Regel kein Thema.“

 

Kritische Worte gibt es aus Bremen. Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald glaubt an eine Zukunft der sogenannten 50+1-Regelung im deutschen Profifußball, hat aber die zahlreichen Ausnahmeregelungen für Bundesligisten wie 1899 Hoffenheim, RB Leipzig und den VfL Wolfsburg kritisiert. „Es wird nicht überall mit fairen Mitteln gespielt“, sagte Hess-Grunewald am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion im Bremer Ostkurvensaal, „ein Drittel der Erstligisten spielt nicht nach 50+1-Regeln. Wir bei Werder hingegen schon", wird Hess-Grunewald im Weser Kurier zitiert.

 

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