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"Bündnis Südtribüne" boykottiert Heimspiel des BVB

Das "Bündnis Südtribüne" wird das Heimspiel am 26. Februar 2018 gegen den FC Augsburg boykottieren. Grund dafür ist das erste Montagsspiel des BVB in der Deutschen Bundesliga.

Der Text der Initiative im Wortlaut

Hallo Borussen,

kurz vor dem Start der Rückrunde sorgt die Partie gegen den FC Augsburg in und um Dortmund für viele Diskussionen. Das Spiel wird am 26. Februar um 20:30 Uhr angepfiffen, einem Montagabend.

Das Bündnis SÜDTRIBÜNE DORTMUND hat sich mehrfach an den bundesweiten Protesten gegen die Einführung von Montagsspielen in der Bundesliga beteiligt. Nun ist für uns der Punkt erreicht, an dem die Grenze des Hinnehmbaren endgültig überschritten ist und wir die irrwitzige Entwicklung der Anstoßzeiten nicht mehr mitmachen!

Schweren Herzens, aber aus Überzeugung, haben wir uns dazu entschlossen, dem Spiel gegen den FC Augsburg fernzubleiben und unsere Karten an diesem Tag verfallen zu lassen. Zahlreiche Gruppen und Fanclubs, die seit vielen Jahren bei jedem Heimspiel des BVB im Westfalenstadion anwesend sind, werden das Montagsspiel nicht besuchen. Diese Entscheidung richtet sich in keiner Weise gegen die Mannschaft. Vielmehr können und wollen wir Bundesligaspiele an Montagen nicht akzeptieren!

Die Einführung von Montagsspielen auch in Liga 1 ist ein weiterer großer Schritt hin zum Ausverkauf des Fußballs und der negative Höhepunkt der sukzessiven Spieltagszerstückelung in den vergangenen Jahren, die ausschließlich vom Profitstreben der Vereine, Verbände und TV-Sender vorangetrieben wird. Vor allem die Vereine haben auf Spiele am Montag gedrängt, ohne dabei Rücksicht auf die Interessen ihrer Fans zu nehmen. Auch der BVB stellt hier leider keine Ausnahme dar. Wenn neue Geldquellen winken, wird die Verantwortung gegenüber der eigenen Anhängerschaft offenbar gerne vergessen oder mit dem Hinweis auf die vermeintlich bedrohte Wettbewerbsfähigkeit beiseitegeschoben. Fadenscheinige Argumente wie längere Erholungsphasen für Mannschaften aus der Europa League verschleiern dabei nur die tatsächlichen Gründe für die Einführung von Montagsspielen. Neben den zusätzlichen Terminen am Sonntagmittag und um 18:30 Uhr in Englischen Wochen kann schlichtweg noch eine weitere Anstoßzeit gewinnträchtig vermarktet werden.

Verlierer sind mal wieder die Fans, die ihren Verein im Stadion unterstützen wollen. Plagen sich die Anhänger in der 2. Liga schon seit Jahren mit Montagsspielen herum, sind auch wir und andere Fanszenen immer häufiger mit ungünstigen Anstoßzeiten und unsinnigen Spielansetzungen konfrontiert. So müssen die Augsburger beispielsweise an einem Montag fast 600 Kilometer abspulen, um ihre Mannschaft in Dortmund unterstützen zu können. Für Arbeitnehmer gehen dafür gut und gerne zwei Urlaubstage drauf, will man am Morgen nicht total übermüdet auf der Arbeitsstelle erscheinen.

Für die Bundesliga, die sich so gerne mit ihren stimmungsvollen Kurven und ausverkauften Stadien präsentiert, sind Montagsspiele eine Bankrotterklärung. Wenn Begegnungen an Terminen stattfinden, an denen eigentlich niemand Zeit hat, ins Stadion zu gehen, offenbart das eine haarsträubende Gleichgültigkeit gegenüber dem gesellschaftlichen Stellenwert des Fußballs und den Fans, die den Sport erst zu dem machen, was er ist. Wie soll die Bundesliga noch gesellschaftlich verbinden, wenn sich ein Spieltag über den Großteil einer Woche erstreckt und teilweise nur noch vier Partien am traditionellen Samstagnachmittag um 15:30 Uhr angepfiffen werden? Und wo soll diese Entwicklung noch hinführen, wenn es nicht endlich ein Umdenken gibt?

Für uns steht fest, dass es so nicht weitergeht. Die Anstoßzeiten müssen auch im Sinne von uns Fans gestaltet werden! Denn Fußball lebt nicht in der Glotze, sondern im Stadion!

Bundesliga am Montag? Ohne uns!

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