Helmut Kraft: "Frank Stronach hat mir aus Kanada die Aufstellung angesagt"
Im Interview mit dem Kurier blickt der ehemalige Bundesliga-Trainer Helmut Kraft auch auf die Zeit mit Frank Stronach in Wiener Neustadt zurück.
Den Job als Trainer hat Helmut Kraft vorerst aufgegeben und ist in seinen ursprünglichen Beruf als Lehrer für Englisch und Turnern zurückgekehrt. Im Interview mit dem Kurier spricht er über die Beweggründe, seinen alten Job anzunehmen aber auch darüber, welche skurrile Szenen sich damals in Wiener Neustadt abgespielt haben, als Frank Stronach noch Klubchef war.
Er hat immer gesagt: ,Wer das Gold hat, macht die Regeln. Und das Gold habe ich.‘
"Ich bin mir wie ein Trottel vorgekommen"
„Die Anrufe vom Frank waren legendär. Wenn er sich einen Tag vor dem Spiel aus Kanada gemeldet hat und mir die Aufstellung angesagt hat“, errinert sich Kraft zurück und ergänzt: „Er hat immer gesagt: ,Wer das Gold hat, macht die Regeln. Und das Gold habe ich.‘ Ich bin mir teilweise wie ein Trottel vorgekommen. Die Spieler haben ja auch gecheckt, dass da was nicht stimmt und einer spielt, der im Training nicht so gut war.“
"Er hat gesagt, der Erbek ist zu klein"
Einer der Lieblingsspieler von STronach war Diego Viana. „Ich habe der Mannschaft damals gesagt, dass ich damit nicht einverstanden bin. Aber was sollte ich denn tun? Den Rauswurf wollte ich deswegen auch nicht riskieren. Bei einem anderen Spieler war’s übrigens umgekehrt: Harun Erbek habe ich nicht aufstellen dürfen“, so Kraft über den U21-Teamspieler. „Frank Stronach wollte nicht, dass er zum Einsatz kommt. Er hat mir immer gesagt, der Erbek ist viel zu klein für einen Fußballer.“