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Schiedsrichter: Rapid-Vorschlag nicht umsetzbar

Die Wogen rund um Schiedsrichter und Rapid Wien gingen in den letzten Tagen hoch. Nach anonymen Morddrohungen gegen die Schiedsrichter Schüttengruber und Muckenhammer reagierte Rapid mit relativierenden Aussagen. Zudem wolle man Dieter Muckenhammer nicht mehr in Hütteldorf sehen.

Im TV-Interview am Samstag relativierte Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek die Morddrohung-E-Mail gegen die Schiedsricher Schüttengruber und Muckenhammer. So sahen es auch deutsche Agenturen, wie in der Bild und der Süddeutschen Zeitung zu lesen war. Am Sonntag folgte dann die Aussendung Rapids. Es hieß klar und deutlich: "Jede Art von gefährlicher Drohung, wie in der anonym versendeten Mail offensichtlich getätigt wurde, ist klar zu verurteilen und abzulehnen." Wenige Absätze später aber, bezugnehmend auf Muckenhammers Aussage, Rapids Spieler Stefan Schwab wäre 'charakterlos', sagt Rapid: "Aufgrund der öffentlich zur Schau getragenen Aversion gegen unseren Kapitän gehen wir allerdings davon aus, dass Dieter Muckenhammer bei Matches des SK Rapid nicht mehr in offizieller Funktion zum Einsatz kommen wird."

 

Schiriboss Sedlacek reagiert

Der Kurier konfrontierte Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek mit dem 'Vorschlag' Rapids. Dieser meinte: "Allgemein lässt sich sagen, dass wir in so einem Fall einen Schiedsrichter in der nächsten Zeit bei Spielen des betroffenen Vereins nicht einsetzen werden. Es ist aber sicher nicht so, dass sich die Klubs aussuchen können, welcher Schiedsrichter ihre Spiele leitet." Am heutigen Dienstag werde das besprochen. Seinen Schiedsrichter nimmt er in Schutz: "Es sind nicht nur bei Spielern und Trainern, sondern auch bei Schiedsrichtern Emotionen im Spiel. Da werden auch manches Mal Dinge gesagt, die so eigentlich nicht gesagt werden sollten." Zu dem Vorwurf, die Schiris würden die Regeln nicht kennen, meinte der Schiriboss: "Während einer Saison wird mehrmals und die Regelsicherheit abgefragt. Uns ist wichtig, dass die Auslegung der Regeln, die zum Teil großen Spielraum bietet, möglichst einheitlich erfolgt."

 

Rapid spricht doch

Obwohl Rapid zur Causa, wie es in der Aussendung und einem Facebookpostings des Vereins hieß, nichts mehr sagen wollte, meldete sich Peschek heute, Dienstag, via Kronen Zeitung zu Wort. Bereits am Sonntag habe man mit Schiriboss Sedlacek telefoniert, Gespräche mit den Schiris sollen noch folgen. "Das wird vielleicht das eine oder andere aus dem Weg räumen können", so Peschek gegenüber der Krone. Würde sich herausstellen, dass der Drohende auch von Rapid sanktioniert werden könne, werde man das machen. Zudem verurteilte er nochmals das Verhalten, wiederholte aber, dass Rapid "nicht für jeden Spinner verantwortlich" gemacht werden könne.

 

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer meinte gegenüber 90minuten.at zu dem Thema: "Bei allem Verständnis für Emotionen, die während und nach einem Spiel herrschen, sind hier doch Grenzen überschritten wurden, wie es noch nicht oft der Fall war. Persönliche Drohungen sind inakzeptabel. Ein gebührendes, respektvolles Verhalten von allen Seiten ist ein zentrales Element unseres Sports." Zur Forderung, dass Muckenhammer künftig bei Rapid-Spielen nicht mehr besetzt wird, sagte Hollerer: "Auf die unabhängige Schiedsrichterbesetzung kann von außen kein Einfluss genommen werden."

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