Philip Thonhauser: "Objektiv gesehen ist Herzog ein guter Kandidat"
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Philip Thonhauser: "Objektiv gesehen ist Herzog ein guter Kandidat"

Philip Thonhauser, Aufsichtsratsvorsitzender Bundesliga und Präsident der Admira, war zu Gast bei Sky bei 'Talk und Tore' und sprach über die Teamchefsuche und die Rolle der Bundesliga sowie "seinen" Trainer Andreas Herzog.

Meiner Meinung nach wäre es klüger, wenn der Peter eine fundierte Vorauswahl trifft und nicht dem Gremium eine Abstimmung vorlegt.

Philip Thonhauer

Philip Thonhauser (Aufsichtsratsvorsitzender Bundesliga & Präsident Admira):
…über den Einfluss der Bundesliga in der Teamchefauswahl: „Der Peter Schöttel hat die Aufgabe einen Anforderungskatalog zu erstellen. Das hat er auch gemacht. Da, wo der Einfluss da ist, ist das Netzwerk vom Peter. Er überlegt sich das Anforderungsprofil und ist gut beraten, sich mit den Sportdirektoren der Bundesliga abzustimmen.“

…ob ein Österreicher der nächste Teamchef werden soll: „Meine persönliche Meinung ist, dass ich auch einen Österreicher präferieren würde. Das ist nicht wegen Patriotismus, sondern weil die Qualität da ist.“

…über Andreas Herzog als neuen Teamchef: „Natürlich würde ich es mir nicht wünschen. Aber, objektiv gesehen, ist der Andreas Herzog sicherlich ein guter Kandidat. Er hat die Qualität dazu. Er hat die Erfahrung dazu. Warum nicht?“

…ob der ÖFB schon Kontakt mit Herzog hatte: „Ich wurde angerufen und gefragt, ob es in Ordnung ist, wenn der Sportdirektor mit unserem Trainer spricht. Das ist auch die korrekte und richtige Vorgehensweise. Es gab auch das Gespräch bereits gestern zwischen Peter Schöttel und Andreas Herzog. Für den Andi ist aber der Fokus, und ich habe gestern mit ihm telefoniert, voll und ganz auf der Admira. Da ist er auch gut beraten, das zu machen und ich würde es mir als Admira Präsident wünschen, wenn er diesen Weg weiterverfolgt.“

…über den Prozess der Teamchefauswahl: „Meiner Meinung nach wäre es klüger, wenn der Peter eine fundierte Vorauswahl trifft und nicht dem Gremium eine Abstimmung vorlegt. Da wäre er gut beraten, weil sonst wird die sportliche Entscheidung dem Aufsichtsrat Gremium unterliegen, was nicht die primäre Aufgabe ist. Von dem her wäre er gut beraten einen Trainer vorzuschlagen, das ist meine persönliche Meinung.“

…über die Rolle der Bundesliga im ÖFB: „Wir sind ein geschätztes Mitglied im Gremium, aber es ist schon noch immer der nationale Verband, wo der Profifußball extrem wichtig ist. Wir sind quasi die Spitze des Eisbergs, aber da gibt es einen riesigen Unterbauch auf Landesebene, wo enorm wichtige Arbeit geleistet wird. Insofern müssen wir unsere Rolle hier auch richtig einordnen.“

…über den Entscheidungsprozess beim ÖFB: „Fakt ist, so wie der ÖFB organisiert ist, sind die meisten Nationalverbände in ganz Europa organisiert. Das ist schon ein Modell, was funktioniert. Das föderalistische Modell, das sozusagen den nationalen Konsens im Fußball darstellt, beziehungsweise auch das Gremium bildet. Mein Ansatzpunkt wäre zu fragen, ist der Prozess, wie er derzeit ist, nicht dahingehend falsch aufgeteilt oder zu optimieren, dass die Trainersuche eigentlich ein ständiger Prozess sein sollte. Hier könnte es eine Art Trainerkommission geben oder eine fixe Einrichtung mit kompetenten Leuten, die sich mit dieser Frage ständig beschäftigen.“

…über einen möglichen Aufsichtsrat beim ÖFB: „Ich finde es an sich denkbar und durchaus erlaubt, sowas zu diskutieren, dass diese Gremien und diese Entscheidungen von Leuten vorbereitet werden, die wirklich in dem Thema drinnen sind.“

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