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Thorsten Fink kann sich Austria-Rückkehr "vorstellen"

Thorsten Fink war zu Gast bei der Sky-Sendung "Dein Verein" und sprach über eine Austria-Rückkehr und über sein Abenteuer in Japan.

Thorsten Fink (Ex-Trainer FK Austria Wien):
…über das gestrige Derby: „Ich habe das Ergebnis mitbekommen, habe es aber leider nicht sehen können. Ich habe gesehen, dass sie (Anm. die Austria) 1:0 zurückgelegen sind und sie dann das 1:1 durch eine Standardsituation, wo sie in diesem Jahr anscheinend sehr gut sind, gemacht haben.“

…über Patrick Pentz und auf die Frage, ob er sich bei hohen Bällen noch verbessern muss: „Ich hatte damals einen guten Tormanntrainer, der mir auch empfohlen hat, dass ich ihn zur Nummer 1 mache. Patrick ist ein sehr intelligenter Spieler, der auch fußballerisch sehr gut ist. Ich hatte letztens mit Arsene Wenger eine Konferenz, wo gesagt wurde, dass man heute schon fast einen Zehner als Torwart braucht. Von daher ist der Patrick ein moderner Torwart. (…) Viele Mannschaften wollen Ballbesitzfußball spielen und natürlich braucht man dazu einen Torwart, der von hinten gut rausspielen kann, aber natürlich auch einen Torwart, der die Kirschen auch runterpflücken kann. Aber einen solchen will ja jeder haben. Aber der kostet heute auch 50 Millionen. Von daher ist Patrick vielleicht nicht der Größte, aber er ist sehr schnell und kann sein Spiel immer noch verbessern. Aber wachsen tut er nicht mehr.“

…über sein Abenteuer Japan: „Es war sehr, sehr interessant und durch die zwei Titel auch sehr erfolgreich. Ich habe natürlich mit Top-Spielern wie Andres Iniesta, David Villa, Lukas Podolski arbeiten können. Es war nochmals was anderes, denn solche Spieler sehen genau, wenn der Trainer Unsinn erzählt oder wenn er taktisch oder menschlich nicht top ist. Die lassen dich dann schon links liegen. Von daher war es schon sehr interessant für mich. Aber auch der Umstand, in ein völlig anderes Land zu gehen und mit fünf Dolmetschern auf dem Platz zu arbeiten. Es spricht ja keiner Englisch und man kann auch nicht erwarten, dass die Ausländer Japanisch lernen. Das wäre dann schon ein bisschen schwierig. Es war eine große Herausforderung, aber letztendlich hat es gut funktioniert, ich habe tolle Menschen kennengelernt und habe ein tolles Land kennengelernt.“

"Ich bin im Guten gegangen und natürlich kann ich mir immer vorstellen, zu solch einem Traditionsklub zurückzukommen" - Thorsten Fink

…über eine mögliche Rückkehr zur Austria: „Ich kann mir natürlich alles vorstellen. Es ist natürlich ein Verein, der mir am Herzen liegt, weil es meiner Meinung nach erfolgreich war, weil wir zwei Mal in die Europa League gekommen sind. Im ersten Jahr war es der dritte Platz (Anm. in der Liga), im zweiten Jahr war es ein zweiter Platz. Es war eine Steigerung zu sehen und natürlich war Red Bull Salzburg nicht vom Thron wegzubekommen. Wir hatten dann einen Umbruch, wo wir viele gute Spieler abgegeben haben, wir haben versucht, junge Spieler einzubauen, hatten Verletzungsprobleme. Es ist dann nicht mehr so gut gelaufen, von daher ist es normal, dass man dann irgendwann vielleicht abgelöst wird. Ich bin im Guten gegangen und natürlich kann ich mir immer vorstellen, zu solch einem Traditionsklub zurückzukommen. Aber im Moment haben sie einen sehr guten, erfahrenen Trainer und ich möchte mich auch ein bisschen um meine Familie kümmern. Ich war ja jetzt so lange in Japan. Jetzt schauen wir, aber in der Zukunft ist alles möglich.“

…angesprochen auf Raphael Holzhauser und seine Entwicklung: „Der Raphael ist ja schon in einem Alter, in dem man sich nicht mehr großartig entwickeln kann, aber wenn das System auf ihn zugeschnitten ist, dann kann er sicherlich die Mannschaft leiten und führen. Jetzt spielt er ein bisschen offensiver, hat dann auch mehr Chancen. Er ist dort der ,Macher´ in der Liga und ich freue mich total für ihn, weil er wurde ja häufig auch nicht ganz so anerkannt, aber er war ein sehr wichtiger Spieler in unserer Mannschaft und in einer Top-Mannschaft kann er sicherlich noch einen Schritt machen. Jetzt ist er bei einer Mannschaft, die gar keine Top-Mannschaf ist und trotzdem sticht er raus – es wundert mich, weil sie doch nicht den Ballbesitzfußball spielen können, der für den Raphael Holzhauser eigentlich besser wäre. Aber ich finde es toll, dass er endlich den Schritt in die Nationalmannschaft geschafft hat.“

…angesprochen auf seine Zukunft: „Ich möchte sicherlich weiter als Trainer arbeiten, aber ich möchte mich erstmal um meine Familie kümmern. Ich kann auch gut abwarten, bis das Richtige kommt. Es muss das richtige Projekt da sein. Ich möchte nicht irgendeinen Klub übernehmen, um Geld zu verdienen, sondern ich möchte einen Klub haben, mit dem ich ein Projekt starten kann, wie damals bei der Austria, wo wir junge Spieler eingebaut haben, wo wir uns kontinuierlich gesteigert haben und Dinge zusammen entschieden haben.“

 

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