Thalhammer über das Dasein mit einer "durchschnittlichen Lebensdauer von 1,2 Jahren"
LASK-Trainer Dominik Thalhammer war zu Gast in der Sky-Sendung 'Talk und Tore'. Er spricht über das nunmehrige Dasein als Bundesligatrainer, den Zustand des LASK und die Trainerausbildung beim ÖFB, die er geleitet hat.
Ich wollte den Weg in die Bundesliga unbedingt machen und da gab es mit dem LASK eine gute Gelegenheit. Weil dort Leute am Werk sind, die visionär denken, mit Präsident Siegmund Gruber und Jürgen Werner.
Dominik Thalhammer (Trainer LASK):
…über Tottenham Hotspur: „Es ist eine Riesenchallenge gegen diese Mannschaft zu spielen. Es ist unglaublich, was da für eine Spielerqualität gibt. Er kann fünf, sechs, sieben Spieler tauschen und die Qualität bleibt die gleiche. Eine typische Mourinho-Spielweise, die Null halten, das Zentrum verdichten, schwierig zu spielen, aber es ist was möglich.“
…über das Duell mit Red Bull Salzburg: „Wir haben gestern verloren, aber es ist eine Riesenmotivation für uns noch mehr zu tun. Wir haben gespürt, dass wir näher an Salzburg herangerückt sind, das motoviert uns, auch wenn wir gestern verloren haben.“
…über Johannes Eggestein: „Wir planen bis Saisonende mit ihm. Ein sehr guter Griff für uns, ich habe selten einen Spieler gesehen, der taktisch so diszipliniert spielt, ein toller Spieler, von der Technik sehr sauber.“
…über Neuzugänge im Sturm: „Es wird intern diskutiert, weil v. a. unsere erste Pressing-Linie sehr intensiv abreiten muss und wir sie als erstes vom Platz nehmen müssen. Nachdem auch Raguz und Karamoko ausfallen aktuell, ist es natürlich ein Thema.“
…über die Trainerausbildung in Österreich: „Es geht um das Trainerbild an sich, weil der Trainer einen unglaublichen Impact auf den Fußball im gesamten Land hat. Deswegen haben wir sehr stark darum gekämpft, dass die Ausbildung einen hohen Stellenwert haben muss im Verband. Es freut mich, dass viele Trainer aus Österreich den Sprung ins Ausland schaffen. Es gab in der Trainerausbildung in den letzten Jahren sehr, sehr viele Professionalisierungs-Maßnahmen. Der Stellenwert ist sehr wichtig, den die Ausbildung haben muss. Die Ausbildung geht immer mehr in die Realität. In Liefering haben wir zum Beispiel ein Training analysiert, in alle Teilbereiche zerlegt. Dann gibt es viele Situationen, wo die Realität simuliert wird, ich denke da an Medientrainings. Ich denke, man kann da sehr viel machen und entwickeln und realitätsnahe Prinzipien implementieren, sodass die Ausbildung einen extrem hohen Standard hat.“
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…über seine Zeit beim ÖFB: „Es war ein großartiges Arbeitsumfeld beim ÖFB (…) der Sicherheitsgedanke spielt natürlich eine Rolle, du hast einen sicheren Job. In der Bundesliga ist die durchschnittliche Lebensdauer eines Trainers glaube ich 1,2 Jahre. Nach einer gewissen Zeit erkennt man wohin manch sich entwickeln will, wie schaut dein Lebensplan für die Zukunft aus. Da musste für mich noch was kommen. Ich wollte den Weg in die Bundesliga unbedingt machen und da gab es mit dem LASK eine gute Gelegenheit. Weil dort Leute am Werk sind, die visionär denken, mit Präsident Siegmund Gruber und Jürgen Werner. Das hat mich begeistert. Für so ein Projekt, für so einen Verein lohnt es sich viel aufzugeben. Man kommt mit vielen internationalen Fachleuten zusammen, bekommt sehr viel mit in der Zeit, erweitert seinen Horizont und will das dann auch in der Praxis anwenden und jetzt war es soweit.“
…über seine Veränderung als Trainer: „Gefeiert habe ich früher, die Zeiten sind vorbei, ich kann mich schon freuen. In den Anfängen der Trainerkariere war ich sehr emotional, auch in Bezug auf die Schiedsrichter, das habe ich mir abgewöhnt. Es ist keine gute Strategie, es ist wichtig als Trainer zu versuchen alles unter Kontrolle zu haben, ein hoher Fokus ist sehr wichtig.“
…über Frauen- und Männerfußball: „Es ist gar nicht so ein großer Unterschied in der Arbeitsweise. Wir haben auch beim Frauen-Nationalteam auf sehr hohem und professionellem Niveau arbeiten können. Das Tempo und die Dynamik sind natürlich nicht so hoch. Wenn es Unterscheidungsmerkmale gibt, dann ist es so, dass für Frauenteams der soziale Gedanke im Vordergrund steht. Im Männerfußball ist das Gewinnen und Siegen sehr dominant. Aber auch jetzt habe ich eine Mannschaft, die sehr werteorientiert ist, der Bodenständigkeit wichtig ist. Von daher ist der Unterschied, von der Herangehensweise und Arbeitsweise, nicht so groß.“
…über den LASK: „Es zeichnet den LASK aus, dass die Spieler sich wohlfühlen und gerne beim Verein spielen. Der LASK denkt strategisch mittel- und langfristig und will so die Kaderstruktur für die nächsten Jahren aufbauen. Der Cup ist ein großes Ziel von uns, wir müssen den richtigen Fokus bekommen, auch nach der Europa League in der Meisterschaft den Fokus zu bekommen, das erwarte ich mir auch am Mittwoch gegen Elektra.“
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