"Ein Zahn fehlt mir, aber dafür habe ich ein Tor“

TSV Prolactal Hartberg verliert gegen SK Rapid Wien mit 1:3. Alle Stimmen zur Partie bei Sky Sport Austria.

Wenn man permanent von der ersten Sekunde Schiedsrichter-Entscheidungen kritisiert bekommt von der gegnerischen Trainerbank, dann ist es natürlich irgendwann mal mühevoll

Markus Schopp

Die Platzverhältnisse waren wirklich nicht die allerbesten. Es war für beide Mannschaften schwierig

Didi Kühbauer

Ich wollte unbedingt das Tor machen und der Wille hat es ausgemacht

Ercan Kara

TSV Prolactal Hartberg – SK Rapid Wien 1:3 (0:2)
Schiedsrichter: Sebastian Gishamer

Markus Schopp (Trainer TSV Prolactal Hartberg):
…über das Spiel: „Es waren zwei extrem bittere und dumme Gegentore in der ersten Halbzeit. Du hast das Spiel in Wahrheit mit 1:0 gegen dich begonnen. Wieder eine Situation, die uns einfach zu oft in diesem Jahr wiederfährt. Ich glaube, dass die Mannschaft danach auch Moral bewiesen hat. Es waren unglückliche Entscheidungen des Schiedsrichters, um nicht zu sagen katastrophale Entscheidungen des Schiedsrichters, die das Spiel mitbeeinflusst haben. Eine sehr aufopferungsvolle zweite Halbzeit, wo wir noch sehr viel Risiko gegangen sind, das am Ende nicht belohnt wurde. Alles in allem eine bittere Niederlage.“

...über die Schiedsrichter-Leistung: „Man braucht sich nur die beiden gelben Karten von Nimaga anschauen, wo der Schiedsrichter ja komplett daneben liegt – sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten. Vor allem die Argumentation bei der ersten, dass er ihm bewusst ins Gesicht tritt, finde ich extrem spannend. Es ist auch spannend, weil das vor dem vierten Schiedsrichter passiert, wo ich der Meinung bin, der hätte es eigentlich sehr gut sehen können. Und er hat in der ersten Reaktion auch gesagt, das war unglücklich. Dann hat er es sich scheinbar anders überlegt. Die Kombination ist teuflisch. Ich muss auch sagen, dass uns der gleiche Schiedsrichter auch im Cup schon zweimal bedient hat. Keine Ahnung, was er für eine Rechnung mit dem TSV Hartberg offen hat. (...) Ich glaube, dass wir auch Ende der ersten Halbzeit nicht so schlecht im Spiel waren. Wir sind auch relativ gut aus der Kabine gekommen. Für mich ist es nur darum gegangen ins Spiel zurückzukommen mit einem Tor – das ist uns nachher gelungen. Es wäre halt spannend geworden, das noch in Gleichzahl zu absolvieren.“

...auf die Frage, ob er sich gerade zusammenreißen müsse: „Es sind halt viele Kleinigkeiten, die oft so ein Spiel beeinflussen. Und wenn man gegen Rapid spielt, dann muss man einfach auch Leute haben, die mit gewissen Dingen zurechtkommen, die von draußen kommen. Das ist heute leider nicht passiert, das ist ärgerlich. Wir dürfen es dem Gegner auch nicht zu leicht machen, das ist schon etwas, was wir uns selbst auf die Kappe nehmen lassen.“

...auf die Nachfrage, was er mit ,Dinge, die von außen kommen‘ meine: „Wenn man permanent von der ersten Sekunde Schiedsrichter-Entscheidungen kritisiert bekommt von der gegnerischen Trainerbank, dann ist es natürlich irgendwann mal mühevoll. Vor allem hat es irgendwann mal genügt für ihn Entscheidungen zu treffen, die für mich absolut dubios heute waren.“

...vor dem Spiel über Dietmar Kühbauers Aussagen vor wenigen Tagen bezüglich der Favoritenrolle: „Ich glaube, das ist ein sehr mühevolles Thema. Wir reden noch immer vom TSV Hartberg, der das riesengroße Glück hat in der Bundesliga zu sein und gegen Rapid zu spielen und das in Regelmäßigkeit. Also das ist schon eine Situation, die man richtig einordnen sollte. (...) Ich sage mal, das Eine ist ein gewisses Alter, das Andere ist eine gewisse Einsatzzeit und eine gewisse Einsatzanzahl, das stimmt. Aber im Großen und Ganzen sollte man das schon richtig definieren, wer wer ist.“

Thomas Rotter (TSV Prolactal Hartberg):
...über das Spiel und auf die Frage, was es in dieser Partie alles nicht geben hätte dürfen: „Aus unserer Sicht natürlich gleich das erste Gegentor in der ersten oder zweiten Minute – das ist ein denkbar unglücklicher Start und macht uns das Ganze extrem schwierig. Natürlich war es mit dem zweiten Tor und der roten Karte für uns das Allerschwierigste, das dann noch aufzuholen.“

...über seinen Treffer und ob es ein Handspiel gewesen sei: „Ich habe es nicht gesehen. Ich weiß nicht genau, wie ich ihn berührt habe, ob mit der Hüfte oder ob die Hand dabei war. Im Laufen spürt man das nicht so. Mir ist vorgekommen, als wäre er mir runtergerollt bei der Hüfte. Im Endeffekt ist es egal.“

Dietmar Kühbauer (Trainer SK Rapid Wien):
...über das Spiel: „Die Platzverhältnisse waren wirklich nicht die allerbesten. Es war für beide Mannschaften schwierig. In Führung zu gehen war hier enorm wichtig, wir haben nachgelegt und haben dann das Spiel eigentlich solide runtergespielt. Aufgrund des Platzes war es sehr schwierig, dass du über Kombinationen drüberkommst. Deswegen bin ich mit dem Sieg so zufrieden, wie er ist.“

...auf die Frage, wie mental der Sieg gewesen sei: „In Hartberg wissen wir ganz genau, dass wir da auch mental stark sein müssen zu den physischen Fähigkeiten. Ich glaube, dass ist generell ganz gleich, wo du hinfährst, du musst auch im Kopf stark sein, damit du da bestehen kannst. Und das haben die Jungs ganz gut gemacht.“

...über das Gegentor: „Ich glaube, was ich gehört habe von vielen Spielern, dass es Abseits war. Der Schiedsrichter hat es leider nicht gesehen. Wir haben grundsätzlich wenig zugelassen, aber trotzdem: 2:1, dann sind sie wieder näher dran. Wobei wir das dann gut gemacht haben und wenig zugelassen haben.“

...über die Einsätze von Fountas und Hofmann am Donnerstag: „Ich gehen davon aus, dass beide für uns spielen können.“

...über das anstehende Spiel gegen Molde: „Ich habe Respekt vor dieser Mannschaft, aber wir haben keine Angst davor. Ich glaube schon, dass Molde wirklich keine schlechte Mannschaft hat und trotzdem haben wir das Ziel, dass wir in die nächste Phase aufsteigen. Aber in internationalen Spielen brauchen wir mehr Präsenz, die wir in Modle nicht gezeigt haben.“

...auf die Frage, welchen Stellenwert das Spiel am Donnerstag hat: „Natürlich einen großen, weil ja in Wahrheit sehr viel drinnen ist. Abgesehen von der Reputation der Spieler und abgesehen davon, dass man Geld verdienen kann, wäre es natürlich eine super Geschichte. Es ist unser Ziel, aber wir brauchen da eine gute Leistung.“

Ercan Kara (SK Rapid Wien):
…über das Spiel: „Wir wussten, dass es ein schwieriges Spiel wird in Hartberg, dass es ein sehr kampfbetontes Spiel wird. Und man hat es auch gesehen. Wir haben den Kampf angenommen und haben drei Punkte mitgenommen.“

...über die unglückliche Situation mit Nimaga: „Ich glaube, er ist mir draufgestiegen und dann ist er mir noch einmal ins Gesicht gestiegen. Absicht unterstelle ich ihm jetzt nicht. Absicht war es nicht. Ich glaube, man sollte ein bisschen mehr aufpassen. Aber es passiert, das ist Fußball. Ein Zahn und ein halber Zahn fehlen mir, aber dafür habe ich einen Assist und ein Tor.“

...über seinen Treffer: „Ich wollte unbedingt das Tor machen und der Wille hat es ausgemacht.“

...über seine gute Bilanz in Hartberg: „Mein erstes Tor habe ich hier gemacht. Hartberg liegt mir, glaube ich.“

 

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