Christian Jauk über El Maestro und Kreissl: "Zeitgeist der medialen Aufgeregtheit"

Sturm-Präsident Christian Jauk nahm bei Sky Stellung zu den Aufregern um Trainer Nestor El Maestro und Sportchef Günter Kreissl.

Christian Jauk (Präsident SK Puntigamer Sturm Graz):
…über den Umgang bei Sturm Graz mit den Emotionsausbrüchen der vergangenen Woche: „Das Ereignis war vor einer Woche. In der Zwischenzeit haben wir das natürlich aufgearbeitet und es gab auch einiges aufzuarbeiten. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass ich die Dinge intern anspreche. Und es gab auch den Strafsenat mit seinem Urteil. Auch wenn das jetzt unterschiedlich diskutiert wird, es ist ein Urteil. Die Verantwortlichen, die das gesagt haben, sind auch bestraft worden. (...) Jetzt bin ich sehr lange Fußballfunktionär und wenn sie die ersten 15 Minuten nach einem Match immer ganz ernst nehmen würden, was da an Emotionen rauskommt, dann würde ich sagen: Da bin ich fehl am Platz. Das heißt, das muss man manchmal auch richtig einordnen. (...) Noch einmal: Meine Worte intern waren klar und deutlich und jeder, der mich kennt, weiß, dass ich dann sehr unmissverständlich bin.“

 

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...über Günter Kreissls Auszucker und Kritik: „Wenn sie sich noch einmal das Interview ansehen: Über die Lautstärke kann man gerne diskutieren, aber inhaltlich hat er etwas angesprochen, da möchte ich auch gerne nachstoßen. Wir reden viel über die Wirkung, wir reden aber überhaupt nicht über die Ursache. Wir haben in Graz nicht begonnen mit der Kritik an der Schiedsrichtersituation in Österreich. Begonnen haben sie andere. Und man muss auch was tun, die Lanze für die Schiedsrichter in Österreich zu brechen. Man muss bei den Strukturen beginnen, man muss Förderungen bei der Ausbildung, beim Geld, bei all diesen Dingen auch mal verbessern. Und auch das Image insgesamt, damit wir mal auf einen größeren Stamm an potenziellen Schiedsrichtern zurückgreifen können. Man kann nicht immer nur die bestehenden kritisieren. (...) Und es ist meistens das liebe Geld in der Liga oder im ÖFB. Und es wird dann schwierig, wenn alle Vereine am Tisch sitzen. Dann müssen wir uns irgendwann auch selber kritisieren.“

...über Günter Kreissl: „Wir leben ja in einem Zeitgeist der medialen Aufgeregtheit. Auf der einen Seite gibt es den Widerspruch: Wir wollen politisch korrekte und hochprofessionelle Typen, die nach so einem Spiel neutral kommentieren. Das geht aber nicht, wenn man Herz und Leidenschaft hat. Wir suchen gleichzeitig nach Typen, die Ecken und Kanten haben. Und die Ecken und Kanten sind nicht nur eine Einbahnstraße.“

...über El Maestros-Interview über seinen Sturm-Job: „Wenn man sich das ganze Interview ansieht, dann hat er es sehr stark auf die gesamte Situation in Österreich bezogen. Ich halte auch das nicht für korrekt. Das habe ich ihm auch gesagt.“