Benedikt Zech: "Es ist sehr unterschiedlich"
Der ehemalige Altach-Profi sprach in der Sky-Sendung "Die Abstauber" über seine Siutation in Polen und über die sportliche Saison von einem Ex-Verein.
Benedikt Zech (Pogon Stettin) bei „Die Abstauber“:
...über seine Erinnerungen an den unglücklichen Zusammenstoß 2017 im Spiel gegen St. Pölten: „Erinnern kann ich mich nicht mehr wirklich daran. Ich glaube, für alle Beteiligten war das eher schlimmer als für mich. Und ich habe dann auch die Bilder gesehen. Natürlich so bewusstlos dazuliegen, mit dem ist nicht zu spaßen. Ich glaube, gerade heutzutage sollte man mehr auf das achten, dass man – gerade wenn ein Spieler mit dem Kopf zusammengestoßen ist – den nimmer aufs Spielfeld lässt, wie im Football. Im American Football gibt’s ja das ,Concussion Protocol‘ und da sind wir im Fußball noch ein bisschen hinten nach.“
...auf die Frage, ob er danach diesbezüglich sensibler geworden sei: „Ja, schon! Ich glaube, ich habe dann einen Monat gespielt und dann war wieder was. Ich hatte ein Cut am Auge und es war mir ein bisschen schwindlig und habe verschwommen gesehen. Ich habe dann auch gleich gesagt: ,Es macht keinen Sinn.“ Und bin gleich rausgegangen.“
...auf die Frage, ob für ihn ein Spielen mit Helm eine Überlegung sei: „Das habe ich mir nie überlegt. Für das liebe ich meine Haare zu sehr (lacht).“
...über Meisterschaftsambitionen mit Pogon Stettin: „Ich würde jetzt nicht sagen, dass der große Coup nicht funktionieren würde. Ich glaube, die Liga ist hier – im Vergleich zu Österreich – sehr ausgeglichen. Das sieht man daran, wie eng alles beieinander ist. Wenn man zwei, drei Spiele gewinnt, ist man vorne, wenn man zwei verliert, ist man Achter. Wir haben einen PlayOff-Modus bis zum achten Rang und es ist mal das oberste Ziel, dass wir uns ins obere PlayOff spielen. Und dann ist alles möglich. Es ist sehr ausgeglichen und man kann gegen jeden gewinnen. Für Tipper, die das Tippspiel lieben, ist diese Liga der Wahnsinn.“
...über die Stärke der polnischen Liga im Vergleich zur österreichischen: „Man weiß nie wirklich, was auf einen zukommt. Es ist sehr unterschiedlich. Viele Mannschaften sind sehr robust, bei denen das körperliche im Vordergrund steht. Aber dann gibt’s wieder andere Mannschaften, die wollen von hinten ,rauszangeln‘ und spielen richtig stark. Wir sind eher die spielerische Mannschaft. Und darüber bin ich auch froh.“
...auf die Frage, ob es der richtige Schritt gewesen sei, nach Polen zu wechseln: „Bei mir stand Polen damals auch nicht an der ersten Stelle. Also das habe ich mehr auch nie vorgestellt, wenn ich ehrlich bin. Aber es hat dann das Gesamtpaket gepasst und bis jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich den Schritt gemacht habe. Ich wollte weg aus Österreich und klar denkst du dann zuerst an Deutschland.“
...über die Tatsache, dass mit Srdjan Spiridonovic und David Stec zwei weitere Österreicher im Kader stehen: „Das gute ist, dass wir ein bisschen einen österreichischen Schmäh in der Kabine haben. Das ist schon das, was ich am meisten vermisse. Die humorvollsten Leute sind die Polen nicht (lacht). Und wenn dann noch auf polnische der Schmäh rennt, dann wird’s schwierig. Ich bin froh, dass ich noch zwei Österreicher dabei habe.“
...über den Videobeweis in der polnischen Liga und was er davon hält: „Ich bin ganz klar pro. Es macht das ganze viel fairer und auch für die Schiedsrichter einfacher. (...) Sie machen das ziemlich gut hier, man muss nicht viel warten und sie haben das gut im Griff. Es geht halt ums Budget und ich glaube, an dem happert es ein bisschen in Österreich. Aber ich hoffe, dass sie das schnell hinbekommen. Aber wie jeder weiß, muss man bekanntlich in Österreich Minimum zwei Jahre diskutieren bis das kommt (lacht).“
...über die Tatsache, dass es in der polnischen Liga Kameras in der Kabine gibt: „Bei uns war bis jetzt nur unser eigener Filmer dabei. Der filmt wirklich jeden scheiß mit. Da gehst du aufs Klo und er ist dabei und will Emotionen einfangen (lacht). Ich glaube, da werden wir einen richtig coolen Film am Schluss präsentiert bekommen.“
...über die aktuelle sportliche Saison seines Ex-Klubs Altach: „Ich glaube, sie haben sich dieses Jahr – gerade nach der Vorbereitung – mehr erhofft. Aber wenn du schlecht reinstartest und dann so einen Anti-Lauf hast, ist es immer schwierig rauszukommen. Man muss auch sagen, sie haben gerade auf Schlüsselpositionen Langzeitverletzte. (...) Aber sie werden das schon wieder in den Griff bekommen. Ich durfte den Trainer ja drei Monate lang erleben und ich bin voll davon überzeugt, dass er die Mannschaft da rauskriegt.“