Foto: © GEPA

Zlatko Junuzovic: "Der österreichische Fußball wird mir zu schwarz gesehen"

Zlatko Junuzovic war in der Sendung "Talk und Tore" auf Sky zu Gast und sprach über die Qualität des österreichischen Fußballs, den neuen Trainer Jesse Marsch und das österreichische Nationalteam.

Zlatko Junuzovic (Spieler Red Bull Salzburg) ...

...über den österreichischen Fußball: „Es ist schon eine gute Qualität und ein gutes Niveau. Meist ist es bei uns halt so, dass wir uns schlechter machen als es ist. Ich habe das in Deutschland gesehen und miterlebt: Da kann ein Spiel noch so schlecht sein, es wirkt immer gut – so vermitteln das die Deutschen. Sicher hat es  auch mit dem Drumherum, der Infrastruktur zu tun, aber auch mit den Meinungen und dem Selbstvertrauen, dass es einfach gut ist. Das wird mir in Österreich ein bisschen zu schwarz gesehen.“
 
...über den Abgang von Marco Rose: „Natürlich ist es für jeden Einzelnen – einerseits Spieler, aber auch für die Trainer – schwierig. Du musst Entscheidungen treffen, du musst auch deinen Weg einschlagen. Du musst auch schauen, was für dich in Zukunft das Beste ist oder auch neue Herausforderungen suchen. Das ist ganz normal, so ist der Alltag und so ist das Geschäft. Wir haben gewusst, dass es so kommen kann. Im Endeffekt glaube ich, hat es der Mannschaft nicht geschadet. Ganz im Gegenteil: Wir sind motiviert, wir wollen erfolgreich sein, wir wollen Spiele und Titel gewinnen – und momentan sind wir auf einem ganz guten Weg.“
 
...über Jesse Marsch, der ab der kommenden Saison die Salzburger coachen wird: „Ich habe mich schon ein bisschen informiert und habe sehr gute Sachen gehört. Auch von der Spielidee und von der Philosophie ist es sehr ähnlich zu dem, was wir momentan spielen. Aber ich glaube, wir tun gut daran, wenn wir uns mal auf die Gegenwart konzentrieren. Alles andere wird ja dann im Sommer sowieso kommen.“
 
...über einen Vergleich zwischen Marco Rose und früheren Trainern von ihm: „Ich glaube, dass jeder Trainer individuell auf sein Art und Weise gestrickt ist. Es ist immer schwierig Vergleiche anzustellen. Marco Rose ist sehr authentisch. Er kann seine Idee und seine Philosophie sehr gut vermitteln, dass es auch jeder versteht. Die Jungs hören ihm auch gerne zu. Bei Rose spürt man diese positive Energie und auch die Stimmung in der Mannschaft ist sensationell. Das ist ihm auch wichtig.“
 
...über den drohenden Umbruch in Salzburg vor der nächsten Saison: „Es ist auch normal, dass wir jetzt viel Qualität verlieren. Das wissen wir, das weiß auch jeder andere. Aber der Verein ist so aufgestellt, dass er da vorbereit ist und reagieren wird.“
 
...über das Nationalteam: „Ich mag es generell nicht, wenn ich Spiele schaue, wo ich weiß, da könnte ich eventuell dabei sein. Fit genug bin ich schon noch. (...) Trotzdem glaube ich, dass wir im Nationalteam gut besetzt sind, auch was an jungen Spielern nachkommt. Es fehlen momentan die Erfolgserlebnisse, damit du einfach in einen Lauf kommst. Und wenn das passiert, dann können wir das ganze Potenzial, was im Nationalteam steckt, zur Entfaltung bringen.

90minuten.at-TV: Nationalteamtrikots Tibet