Christoph Peschek: "Fredy Bickel wollte keinen vierten, gänzlich externen Trainer"
Zu Gast bei „Talk & Tore - Die Tipico Fußballdebatte" waren am Sonntag Rapid-Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek, Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt, Admira-Kapitän Daniel Toth und Kurier-Journalist Alexander Strecha. Hier die besten Aussagen zur Krise des SK Rapid im von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talk.
über die Ablöse von Trainer Canadi nach der 0:3 Niederlage gegen Ried: Damir Canadi genießt nach wie vor sehr hohe Wertschätzung. Er hat sehr viele Ideen eingebracht, hat ein hohes Fußballfachwissen. Im Zuge seiner Bestellung kann ich mich an keinen Experten erinnern, der gesagt hat, er sei eine absolute Fehlentscheidung. Sie werden von uns kein schlechtes Wort hören. Solche Entscheidungen sind immer sehr hart. Schlussendlich müssen wir der Realität ins Auge blicken. Wir sind nur fünf Punkte vor dem Letzten und da gilt es Impulse zu setzen um den Abstand zu erhöhen. Denn das wäre der absolute Supergau.
über die Unmutsäußerungen der Fans nach Schlusspfiff: Ein Verein, der über 16.000 Mitglieder hat tut gut daran, sich mit seinen Fans und Mitgliedern auseinander zu setzen. Wir haben immer betont, dass der Dialog wichtig ist. Generell betonen wir, dass Prävention wichtiger ist als Repression. Wir haben auch vor dem Cupspiel in St. Pölten intensiven Kontakt gehabt. Ich kann die Emotion durchaus nachvollziehen. Aber, und das ist ein Appell an alle Mitglieder unserer Rapid-Familie, wir müssen wissen welche Stunde es geschlagen hat und alle Kräfte und Energien bündeln, damit wir da wieder wegkommen.
über mögliche wirtschaftliche Gründe, dass Martin Bernhard und Goran Djuricin vorläufig übernehmen: Es geht ausschließlich um sportliche Gründe. Fredy Bickel hat eine Entscheidung getroffen, ist nahe an der Mannschaft dran und hat ein gutes Gespür. Er hat es auch damit begründet, dass er nicht noch einen vierten, gänzlich externen Trainer, der vielleicht andere Impulse setzt, reinnehmen möchte, sondern Persönlichkeiten, die die Mannschaft schon kennen.
über das Heimspiel gegen den LASK im Cup-Halbfinale: Traumlos gibt es keines und wir müssen schauen, dass wir die Meisterschaft ordentlich bewältigen. Wir freuen uns auf das Halbfinale und das Heimspiel gegen den LASK. Aber niemand wir das Spiel im Klub unterschätzen.
"Wir müssen alle Kräfte bündeln, weil die Situation sehr ernst ist. Das muss jedem bewusst sein und das darf man nicht unterschätzen."
- Christoph Peschek, Geschäftsführer Wirtschaft bei Rapid
über die verbleibenden acht Meisterschaftsspiele und dem Abstiegskampf: Wir müssen uns dem stellen. Die Vereine, die hinter uns liegen, kennen auch die Situation. Wir dürfen nicht nach oben oder an den Cupsieg denken. Wir haben lauter Endspiele, jedes Spiel ist ganz wichtig. Wir müssen alle Kräfte bündeln, weil die Situation sehr ernst ist. Das muss jedem bewusst sein und das darf man nicht unterschätzen.
Alexander Strecha (Kurier):
über die Vorstellung, Rapid könnte tatsächlich absteigen:Ich glaube nicht daran. Rapid hat noch genug Heimspiele und irgendwann sollten alle aufwachen. Denkunmöglich, nein, denn dafür ist man schon zu weit unten, aber ich persönlich glaube es nicht.
über Spieler, die gegen einen Trainer spielen: Diese Vermutung kommt in diesen Situationen immer gerne. Wenn, dann im Unterbewusstsein. Ich glaube nicht, dass ein Rapid-Spieler sagt, wir können den Trainer loswerden, jetzt machen wir das. Das wäre eine Unterstellung. Man ist aber vielleicht in einer Spirale, wo man geistig keine Kraft mehr hat sich zu wehren. Dann rennt man in so eine Klatsche rein.