
Ehemaliger Rapid-Trainer Ernst Dokupil: Ja zu Herzog, Nein zum "Austrianer" Stöger
Der Umbruch bei Rapid setzt sich fort, Zoran Barišić übernimmt die Mannschaft vorerst interimistisch. Der ehemalige Trainer Dokupil hätte einen anderen Kandidaten im Auge.
Angesichts der aktuellen Unsicherheit, die Rapid Wien sowohl im sportlichen Bereich, als auch in der Führungsetage beschäftigt, liegt es nahe, einen Mann zu befragen, der den Platz auf der Trainerbank jahrelang selbst innehatte. Ernst Dokupil - inzwischen 75 Jahre alt - wurde mit den Hütteldorfern Meister und Cupsieger, sorgte zudem im Europapokal für Aufsehen.
"Rapid hat jetzt sicher nicht die Spieler, die ich damals vorgefunden habe. Die Über-30-Jährigen, die sie jetzt gekauft haben, sind keine Führungsspieler, um die man eine Mannschaft aufbauen konnte", so das harte Urteil Dokupils im Interview mit dem 'Kicker'. Den Einzug in die Meisterrunde und eine Annäherung an Sturm Graz und den LASK hält er immerhin noch für möglich. Angesprochen auf mögliche Trainerkandidaten meint Dokupil: "Andi Herzog wäre sicher zu haben. Aber mich dürfen Sie zu Herzog nicht fragen, weil er einer meiner Lieblingsspieler war". Den derzeit ebenfalls vereinslosen Peter Stöger hält er hingegen für keine Option, er sei Austrianer. "Er hat sich in den letzten Jahren einige Male klar deklariert. Und das ist auch okay so".
Keinen "Stadionverwalter" als Präsident
Neben den sportlichen Herausforderungen steht Rapid möglicherweise auch ein Wahlkampf um die Präsidentschaft bevor, zwei Listen sind weiterhin im Rennen. Dokupil wünscht sich einen Präsidenten "der etwas darstellt", mit eigenen finanziellen Mitteln oder Verbindungen in die Wirtschaft. Der 75-Jährige hält beispielsweise den Unternehmer Michael Tojner für "spannend", äußert aber Zweifel am Spitzenkandidaten seiner Liste, Alexander Wrabetz ("Kann mich nicht erinnern, ihn einmal auf dem Rapid-Platz gesehen zu haben").