Salzburg oder Ried? Klagenfurt bereit für ÖFB-Cupfinale
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Salzburg oder Ried? Klagenfurt bereit für ÖFB-Cupfinale

Im Klagenfurter Wörthersee Stadion kommt es am Sonntag (17 Uhr, live in ORF1) zu einer Final-Neuauflage zwischen dem FC Red Bull Salzburg und der SV Guntamatic Ried. (Text: Aussendung ÖFB)

Ried ist ein unangenehmer Gegner, das haben wir in dieser Saison schon zu spüren bekommen.

Matthias Jaissle

Wir fahren aber sicher nicht als Touristen nach Klagenfurt, sondern wollen Salzburg unbedingt Paroli bieten.

Christian Heinle

Vor genau zehn Jahren standen sich beide Teams schon einmal im Finale gegenüber. Am 20. Mai 2012 setzten sich die Salzburger im Ernst-Happel-Stadion gegen die Innviertler durch Tore von LeonardoFranz Schiemer und Stefan Hierländer mit 3:0 durch. Zu einer doppelten Premiere im Finale kommt es bei den Schiedsrichtern. Zum ersten Mal wird der Steirer Alexander Harkam das Endspiel leiten, außerdem wird es das erste Cup-Finale, bei dem der Video Assistant Referee (VAR) eingesetzt wird. 



Road to Klagenfurt: FC Red Bull Salzburg

Die Fußballarena am Klagenfurter Wörthersee ist für den FC Red Bull Salzburg schon fast so etwas wie eine zweite Heimat geworden. Zum mittlerweile neunten Mal in Folge steht das Team aus der Mozartstadt in diesem Jahr im UNIQA ÖFB Cup Finale. Nur ein einziges Mal ging man in den vergangenen acht Jahren im Endspiel als Verlierer vom Platz, nämlich 2018 bei der 0:1-Niederlage nach Verlängerung gegen den SK Puntigamer Sturm Graz.

Vor große Probleme konnte Salzburg in dieser Cup-Saison lange nicht gestellt werden. Gleich zum Auftakt gab es für das Team von Trainer Matthias Jaissle ein klares 4:1 bei WSC Hertha, in Runde zwei folgte sogar ein 8:0-Kantersieg gegen den SC Copacabana Kalsdorf. Auch das Auswärtsspiel bei Bundesliga-Absteiger spusu SKN St. Pölten bereitete den “Bullen” keine Probleme. Daouda GuindoJunior Adamu und Rasmus Kristensen sorgten für den klaren 3:0-Sieg in der niederösterreichischen Landeshauptstadt.

Zur Neuauflage des Vorjahres-Finales sollte es dann im Viertelfinale gegen den LASK kommen. Die Linzer konnten die Salzburger durch ein frühes Führungstor von Sascha Horvath zunächst überraschen, kurz vor und unmittelbar nach der Pause drehte der Titelverteidiger aber durch ein Eigentor, sowie Treffer von Kristensen und Nicolas Capaldo die Partie und zog mit einem 3:1 ins Halbfinale ein. Dort wartete mit dem RZ Pellets WAC noch ein Konkurrent aus der Bundesliga und der wurde beinahe zum Stolperstein. 

Die Führung der Kärntner durch Matthäus Taferner sollte bis zur 77. Minute halten, ehe Benjamin Šeško sein Team in die Verlängerung schoss. Da dort keine Tore mehr fallen sollten, musste ein Elfmeterschießen über den Finaleinzug entscheiden. Alle Salzburger sollten die Nerven behalten, während Philipp Köhn den Penalty von Christopher Wernitznig parieren konnte. Damit war das neunte Endspiel in Serie für Salzburg perfekt. 

“Das ist Cup!”, meinte Trainer Jaissle nach dem dramatischen Elfmeterschießen in der Lavanttal Arena. “Ich bin stolz auf die Truppe, dass vor allem auch die Youngsters die Courage hatten, anzutreten und alle haben die Aufgabe mit Bravour gelöst”, so Jaissle weiter. Auf ein etwaiges Elfmeterschießen im Endspiel haben sich die “Bullen” jedenfalls schon im Halbfinale bestens vorbereitet.



Road to Klagenfurt: SV Guntamatic Ried

Für die SV Guntamatic Ried bietet sich am Sonntag zum vierten Mal die Chance, den Sieg im UNIQA ÖFB Cup zu erringen. Zwei Mal schafften es die Innviertler bislang, den Titel zu gewinnen. 

In besonderer Erinnerung bleibt vor allem die Saison 1997/98, als man nicht nur bis ins Finale vorgestoßen ist, sondern dort auch als krasser Außenseiter den damaligen Bundesliga-Krösus Sturm Graz bezwang. Goran Stanisavljevic, Herwig Drechsel und Markus Scharrer schockten mit ihren Treffern die sich damals im Meistertaumel befindenden Steirer, bis heute zählt der 3:1-Sieg der “Wikinger” zu den größten Final-Überraschungen in der österreichischen Cup-Geschichte. 

Die Grazer als Kontrahent spielten auch am Weg zum zweiten Rieder Cup-Triumph eine wesentliche Rolle. 2010/11 warf man am Weg ins Endspiel nicht nur die Kampfmannschaft, sondern auch die Amateure der Schwarz-Weißen aus dem Bewerb. Ins Finale ging man gegen den SC Austria Lustenau daraufhin als Favorit und gewann durch zwei Tore von Markus Hammerer souverän mit 2:0. 

Mit Marcel Ziegl ist nur ein einziger Spieler vom bislang letzten Cup-Finale der Rieder vor zehn Jahren auch heute noch mit von der Partie. Der Weg ins Endspiel in dieser Saison führte nach Erfolgen gegen den SV Grödig (7:0) und SK BMD Vorwärts Steyr (3:1) einmal mehr über Sturm (2:1) und schließlich zu Heimsiegen gegen den SK Austria Klagenfurt (2:0) und im Halbfinale gegen den TSV Egger Glas Hartberg (2:1). “Das ist etwas ganz Großes für Ried!”, schwärmte Ziegl nach dem Einzug ins Finale. 

Besonders war das Halbfinale auch für Youngster Felix Seiwald, der mit seinem ersten Profitor entscheidend zum Finaleinzug beitragen konnte: “Das ist es, wovon jeder Spieler träumt. Dass man in einem so wichtigen Spiel mitspielen kann, dann sogar trifft und jetzt im Finale steht, ist einfach unglaublich.”



Stimmen vor dem Cupfinale

Matthias Jaissle, Trainer FC Red Bull Salzburg: 
"Die Motivation vor dem Finale ist bei allen von uns riesig. Es ist ein K.o.-Spiel, von dem her wissen wir, was uns erwarten wird. Ried ist ein unangenehmer Gegner, das haben wir in dieser Saison schon zu spüren bekommen. Daher erwarte ich ein spannendes Spiel. Wir fahren auf jeden Fall mit dem Anspruch nach Klagenfurt, den Titel zu holen."

Andreas Ulmer, Kapitän FC Red Bull Salzburg: "Unser Hunger nach Erfolg ist ungebrochen. Es zeichnet uns immer wieder aus, dass wir hochkonzentriert in unsere Spiele gehen und das wird auch im Finale so sein. Es wird sicher an uns liegen, wie wir ins Spiel starten. Das große Ziel ist jedenfalls, das Double zu holen und wir werden alles daran setzen, dieses Ziel zu erreichen."

Christian Heinle, Trainer SV Guntamatic Ried: "Für uns ist das Finale eine tolle Sache. Es wird ein Erlebnis, das nicht jedes Jahr vorkommt. Wir fahren aber sicher nicht als Touristen nach Klagenfurt, sondern wollen Salzburg unbedingt Paroli bieten und den Titel gewinnen. In einem Spiel ist bekanntlich alles möglich und zwei Mal ist es unserem Verein ja schon gelungen, den Cup zu holen. Mit Salzburg kommt die mit Abstand beste Mannschaft Österreichs der letzten Jahre auf uns zu. Sie haben eine tolle Saison gespielt, aber wir wissen, was uns erwartet und wollen nicht mit leeren Händen ins Innviertel zurückkehren."

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