Hannes Wolf: "Man kann es nicht allen recht machen"
In einem Interview sprach der Gladbach-Legionär über die Situation im U21-Nationalteam und über seinen Wechsel zu Marco Rose.
Wenn du aus Salzburg kommst, bist du Erfolge gewohnt
Hannes Wolf, der im Sommer von RB Leipzig zu Borussia Mönchengladbach wechselte, sprach in einem Interview mit laola1.at über...
... die Rückkehr von Teamchef Werner Gregoritsch: "Er hat im letzten Lehrgang gefehlt, das hat man auch gesehen. Trotzdem haben wir alles probiert, Peter Schöttel hat auch sehr gute Arbeit geleistet. Aber es ist immer schwer, wenn man eine Mannschaft nicht so gut kennt. Der Teamchef kennt uns richtig gut und weiß, was wir in gewissen Situationen brauchen. Es ist gut, dass er zurück ist."
... das Spiel gegen Albanien: "Wir sind eigentlich ganz gut reingestartet, dann ist aber alles nach hinten losgegangen. Vielleicht waren wir mit der falschen Grundeinstellung dabei, haben uns nach dem 4:0-Auswärtssieg im ersten Duell gedacht, dass das schon gutgehen wird. Eventuell haben wir nicht genug Fokus auf dieses Spiel gelegt."
... seinen Wechsel: "Man hat gesehen, dass ich in dem halben Jahr nach meiner Verletzung, als ich dann fit war, so gut wie gar keine Einsatzzeit bekommen habe. In meinem Alter und mit meiner Verletzungshistorie wären Einsätze aber wichtig. Ich habe die Chancen auf mehr Einsätze in Gladbach höher gesehen. Außerdem treffe ich dort mit Marco Rose auf eine alte Vertrauensperson. Deshalb war mir schnell klar, dass ich das machen will."
... andere Möglichkeiten: "Ich habe mich mit anderen Dingen gar nicht groß beschäftigt. Es gab ein paar andere Anfragen, da habe ich aber schnell abgesagt. Wenn du aus Salzburg kommst, bist du Erfolge gewohnt, wenn du in Leipzig bist, bist du Erfolge gewohnt – dann willst du auf diesem Level bleiben. Da war Gladbach perfekt."
... seine derzeitige Jokerrolle: "Ich habe im Pokal und gegen Dortmund von Beginn an gespielt, bin dann zwei Mal eingewechselt worden. Grundsätzlich ist das ganz etwas anderes als in Leipzig. Dort bin ich vielleicht alle fünf Spiele mal eingewechselt worden. In Gladbach bin ich in jedem Spiel am Platz gestanden. Es geht in die richtige Richtung. Ich sehe es so, dass es mein erstes Bundesliga-Jahr ist, das Jahr in Leipzig will ich wegen der Verletzung und der Gesamtsituation nicht unbedingt werten. Deswegen kann man nicht davon ausgehen, dass ich in den ersten Spielen gleich explodiere. Ich gebe mir Zeit und hoffe, die Leute verstehen das auch."
... seine Art in der Öffentlichkeit: "Ich könnte nur Phrasen dreschen, aber das will ich halt auch nicht. Wenn man seine Meinung sagt, kann man es nicht allen recht machen. Aber – und das ist ein Lernprozess, in dem ich mich gerade befinde – man sollte weg davon, es jedem recht machen zu wollen. Das geht auch gar nicht. Deswegen glaube ich, dass mir das ziemlich egal sein sollte, aber das ist eben ein Prozess. Ich bin kein Mensch, dem alles egal ist."