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Bundesliga: 99,8 Prozent der Corona-Tests waren negativ – keine Cluster bei Spielen

Die österreichische Fußball-Bundesliga zieht eine erfreuliche Corona-Zwischenbilanz. Nahezu alle Corona-Tests waren negativ, kein einziger Cluster sei auf ein Spiel zurückzuführen. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer fordert individuelle Zuschauerkonzepte je nach Stadiongröße.

Von der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs Anfang Mai bis heute wurden (inkl. Schiedsrichter) insgesamt über 20.000 Tests durchgeführt und im Meisterschaftsbetrieb über 1.000 Personen pro Woche getestet. Von den entnommenen Proben waren 99,8% negativ. 43 Akteure wurden positiv getestet – 3 bis zum Saisonende 2019/20, 14 seit Saisonbeginn Anfang September, der Rest fällt in die Urlaubs- und Vorbereitungszeit. Von 43 positiven Fällen haben fünf Personen Symptome gezeigt, der Rest der Infektionen verlief asymptomatisch und wäre damit ohne dem engmaschigen Testnetz möglicherweise nicht erkannt worden, was zu weiteren Infektionen führen hätte können.

 

Alle Spiele durchgeführt

"Der Erfolg gibt den Maßnahmen des Präventionskonzepts Recht", wie die Bundesliga betont: 100% der Spiele (215 seit Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Lockdown) konnten durchgeführt werden, davon 99,07% planmäßig, lediglich zwei Spiele mussten verschoben werden.

Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: „Mit unserem Präventionskonzept zur Wiederaufnahme des Trainings- und Spielbetriebs waren und sind wir ein Vorreiter für ganz Österreich. Die Inhalte und Maßnahmen wurden von Fußballverbänden, anderen Sportarten und auch Veranstaltern wie Kulturbetrieben übernommen. Für uns steht die Wettbewerbssicherheit an höchster Stelle, deshalb haben wir uns entschieden, freiwillig wöchentliche Tests durchzuführen, um etwaige Infektionen möglichst schnell erkennen zu können. Bei den aufgetreten Fällen ist auffällig, dass es zu keinen Ansteckungen innerhalb der Mannschaften gekommen ist und die aufgetretenen Fälle innerhalb eines Teams im Großen und Ganzen Einzelfälle waren. Alle Spiele konnten durchgeführt werden, das zeigt, dass das Präventionskonzept funktioniert und höchstmögliche Wettbewerbssicherheit bietet.“

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer

Keine Infektionen bei Spielen nachgewiesen

Die bisher 64 Runden (24 Spiele Tipico Bundesliga & 40 Spiele 2. Liga), die in der neuen Saison mit insgesamt 84.492 Zuschauern ausgetragen wurden, zeigen, dass die Konzepte funktionieren. Bis dato sind keine Infektionen durch den Besuch eines Bundesliga-Spiels bekannt. Lediglich nach vier Spielen wurde Contakt-Tracing ausgelöst, da jeweils ein Besucher in den Tagen nach einem Spiel positiv getestet wurde und damit bereits beim Spielbesuch positiv gewesen sein könnte. Aufgrund der Sicherheitskonzepte mitsamt personalisierten Tickets können dabei mögliche Kontaktpersonen gezielt und schnell informiert werden und ggf. weitere Rückschlüsse durch die Behörden unkompliziert erfolgen. Insgesamt wurden mehr als 3.000 Ordner eingesetzt, die die Zuschauer ggf. auf die Präventionsmaßnahmen hinweisen (dies entspricht einem Verhältnis von einem Ordner pro 28 Besuchern). Die Fans haben sich im Großen und Ganzen durch vorbildliches Handeln und umsichtiges Verhalten ausgezeichnet.

Dies wird auch von Seiten der zuständigen Behörden bestätigt, die sich durch die Bank mit der Arbeit der Klubs zufrieden zeigen. Bei 63 von 64 Spielen in dieser Saison gab es nach der Veranstaltung ein positives Feedback der Behörden, lediglich bei einem Spiel verhielten sich einige, vor allem aus dem Ausland angereiste Fans, nicht gemäß den Auflagen – dieses Problem wurde von den Klubverantwortlichen adressiert, woraufhin das Verhalten beim nächsten Spiel zur Zufriedenheit der Behörde war.

"Klar ist auch, dass die Situation mit 3.000 Zuschauern in einem kleinen Stadion eine andere ist als beispielsweise in einem 30.000er-Stadion. Vor allem die Möglichkeit, situationsangepasst an die jeweilige Infrastruktur gemeinsam mit der zuständigen Behörde individuelle Zuschauerkonzepte umzusetzen, wäre zu begrüßen." - Christian Ebenbauer

Diese positive Bilanz ist vor allem den umfangreichen organisatorischen und präventiven Maßnahmen zu verdanken, die die Klubs in den Stadien umsetzen. So wird häufig auf Desinfektionsspender im ganzen Stadion, Abstands-Bodenmarkierungen und Bargeldloses Zahlen bei den Kassen oder Gastro-Ständen, Maskenpflicht (außer am eigenen Sitzplatz), Boden-Leitsysteme oder gesperrte Plätze (Schachbrettmuster) gesetzt. Dazu kommt eine breit angelegte Informationskampagne mit Informationsvideos, Stadiondurchsagen und Kommunikation der Maßnahmen im Vorfeld.

 

„Individuelle Zuschauerkonzepte wären zu begrüßen“

Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer: „Für uns alle steht die Gesundheit an oberster Stelle. Insofern freuen wir uns, dass wir seit Meisterschaftsbeginn unter den gegebenen Umständen zumindest einige Zuschauer wieder im Stadion begrüßen dürfen. Die Klubs haben dafür über den gesamten Sommer einen sehr hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand betrieben, um das Stadionerlebnis so sicher wie möglich zu gestalten – und das mit Erfolg, wie die Zahlen zeigen. Bei den vier Spielen, in denen Contakt-Tracing ausgelöst wurde, wurde schnell reagiert. In diesem Zusammenhang hat sich gezeigt, wie wichtig die Zuschauerkonzepte und die Nachvollziehbarkeit der Personalien und zugewiesenen Sitzplätze im Stadion sind. Klar ist auch, dass die Situation mit 3.000 Zuschauern in einem kleinen Stadion eine andere ist als beispielsweise in einem 30.000er-Stadion. Vor allem die Möglichkeit, situationsangepasst an die jeweilige Infrastruktur gemeinsam mit der zuständigen Behörde individuelle Zuschauerkonzepte umzusetzen, wäre zu begrüßen.“

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