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"Verrat an Fans": Scharfe Kritik von LASK-Präsident Gruber

In einer Aussendung kritisierte LASK-Präsident Siegmund Gruber die neuen Reformpläne für die Champions- und Europa-League scharf.

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Von 6. bis 7. Mai fand in Madrid die von den European Leagues organisierte „Club Advisory Platform“, statt. Ziel der Veranstaltung, an welcher auch LASK-Präsident Siegmund Gruber teilnahm, war es, den Klubs eine Update über die jüngsten Entwicklungen im internationalen Profifußball zu geben. Den Präsidenten und Geschäftsführern der teilnehmenden Fußballvereine wurde im Rahmen dieses Forums darüber hinaus die Möglichkeit geboten, Diskussionen über die Zukunft der Klubfußball-Bewerbe in Europa zu führen.

Im Visier der Veranstaltung standen konkret die vom italienischen Industriellen und Juventus-Boss Andrea Agnelli forcierten ECA-Pläne einer vor allem für Spitzenklubs reizvollen Champions-League-Reform, welche unter anderem ein Dreier-System mit Auf- und Abstieg vorsehen. Klubs, welche es einmal in diesen Mechanismus geschafft haben, sollen dabei ihre Stellung quasi einzementieren können. Auch sieht die in Europa äußerst umstrittene Reform internationale Spiele an Wochenenden vor.

 

"Es kotzt mich an"

„Diese Pläne dienen einzig und allein dazu, die Dominanz der großen europäischen Klubs fortzuschreiben und auszubauen. Vereine aus kleineren Ländern bzw. Ligen haben de facto keine Chance!“, kritisiert LASK-Präsident Siegmund Gruber, den vor allem die mit den geplanten Wochenendspielen einhergehenden nationalen Terminverlegungen ärgern.

„Ehrlich gesagt kotzt es mich an, dass diese Reform auf dem Rücken der Fans ausgetragen werden soll! Fakt ist, dass dann etwa Altach am Mittwoch zum LASK bzw. auch der LASK unter der Woche zu Altach fahren kann. Herr Agnelli, der wohl mit Privatjet oder Chauffeur zu den Spielen reist, scheint keine Ahnung zu haben, welche Konsequenzen eine Anhäufung von Terminen unter der Woche für die Fans hat!“, so Gruber der in diesem Zusammenhang die Interessen der Anhängerschaft verraten sieht und befürchtet, dass es dieser künftig unmöglich gemacht wird, Auswärtsspiele zu besuchen.

Mit Javier Tebas stemmt sich selbst der Präsident der spanischen Primera Division öffentlich gegen die Agnelli-Pläne. „Tebas´ Engagement ist bewundernswert. Hier lässt sich ein Ligapräsident nicht von den Interessen seiner großen nationalen Vereine wie Barcelona oder Real Madrid leiten“, so Gruber abschließend.

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