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Fredy Bickel: "Ich finde das boshaft"

Rapid-Sportdirektor fand nach den Vorwürfen gegen Trainer Goran Djuricin bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Mattersburg scharfe Worte.

"Zum Spiel: Da müssen wir uns nichts vormachen. Das war kein gutes Siel von uns. Elfmeterschießen ist immer eine Glückssache", so Fredy Bickel, bevor er zunächst die Mannschaft in die Pflicht nahm: "Es war keine gute Leistung." Trotzdem ziehe er den Hut vor ihr, denn "ich bin beeindruckt, weil ich immer höre, sie wären dem Druck bei Rapid nicht gewachsen. Das Gegenteil stimmt. Keiner kann sich vorstellen, welcher Druck auf ihnen lastet. Sie haben in Europa bewiesen, dass sie das wegstecken können und gestern auch." Gegen Mattersburg habe Bickel das erste Mal gespürt, dass der Druck die Mannschaft beschäftigt. Er mache aber keinen Vorwurf, das Spiel könne auch ein Befreiunngsschlag sein. Denn es brauche in der Meisterschaft Punkte, das "ist ein offenes Geheimnis".

 

Zu den Vorwürfen von Medien gegenüber Goran Djuricin

"Ich möchte zwei, drei Dinge einfach loswerden", hob er dann zu einer Brandrede an. Wenn das Verhalten eines Trainers interpretiert würde, könne er das nachvollziehen. "Wenn das aber Medienvertreter machen, finde ich das boshaft, um es nicht gleich als ekelhaft zu bezeichnen." Niemand habe Rücksprache gehalten. Niemand wäre sich sicher, was wirklich war. "Der eine schreibt vom Stinkefinger, der andere vom Vogelzeigen. Es gibt diverse Bilder, wenn man sich das von vorne ansieht, weiß man nicht mehr, was geschehen ist. Der einzige, der das weiß, ist der Trainer." Bickels Interpretation: "Jeder Journalist, der schon einmal im Pappelstadion war, weiß: Wenn es eine Geste war, hätte es höchstens gegen die VIP-Tribüne sein können. So wie er gestanden ist. Jeder soll sich bewusst sein, was er da loslässt. Ich schwöre: Nach dem letzten Pfiff hat man von Gogo-raus-Rufen nichts gehört." Bickel suche Verständnis für das, was hier passiere, es gehe für ihn "Richtung Rufschädigung". Er war selber Journalist und verstehe nicht, dass man sich der Verantwortung nicht bewusst sei. "Ich habe fast alles erlebt, kann, glaube ich, schon mit Druck umgehen, aber was ich hier in letzter Zeit erlebe, geht weit überjede Grenze hinaus, was du (Anm.: Djuricin) an Anschuldigung und Beschimpfungen mitnehmen musst." Es sei von der VIP-Tribüne gekommen. "Ich will von Gogo überhaupt nicht wissen, ob er eine Geste gemacht hat. Wäre es eine solche Geste, wie ich es gelesen habe, könnte ich es nicht tolerieren. Aber ich muss sagen, dass ich auf menschlicher Basis ein gewisses Verständnis hätte", so der Sportdirektor weiter. Bickel stellt klar: "Ich bewundere diesen Trainer. Den Druck kann sich niemand vorstellen." Er wisse aber auch, dass er vielleicht irgendwann einen Trainer entlassen müsse. 

 

Djuricins Statement

Der Trainer selbst meint: "Jeder, der Rapid in den letzten eineinhalb Jahren mitbekommen hat, weiß, dass ich den einen oder anderen Fehler begangen habe. Ich habe mich immer dafür entschuldigt, habe auch dafür bezahlen müssen. Aber ich wehre mich vehement gegen solche Unterstellungen, dass ich meine eigenen Fans schimpfe oder irgendwelche Gesten zu den Fans tätige. Das würde ich im Traum nicht machen. Für mich ist das eine Frechheit sowas und es ist sehr traurig, dass man mir das unterstellt. Ich werde mich sicher nicht für etwas entschuldigen, was ich nicht getan habe." Das Spiel selbst wäre hektisch gewesen und er müsse es seiner Mannschaft auch zugestehen, schlecht zu spielen.

 

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