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Didi Kühbauer: "Schwitzen tut noch keinem Weh"

Die besten Sager von Didi Kühbauer bei seiner Präsentation als neuer Rapid-Trainer.

Didi Kühbauer

.. über die letzten Tage: „Mir ist es schlecht gegangen, weil es mir vor dem Rapid-Spiel auch gesundheitlich schlecht gegangen ist. Ich war überrascht, dass mich Rapid kontaktiert hat. Ich hatte bei Rapid eine unglaubliche Zeit, dass ich jetzt der Kreis schließt, ist eine unglaubliche Geschichte. Auch wenn ich Rapidler bin, muss ich Leistungen abrufen, das beginnt schon am Donnerstag. Wir müssen als Mannschaft präsent sein. Es bleibt wenig Zeit. Ich bin überzeugt, dass ich alles in dieses Amt reinlegen werde. Ich möchte es schaffen, dass die die derzeit nicht ins Stadion kommen, wieder an Rapid glauben.“

… über die ersten Schritte mit Rapid: „Ich muss die Spieler zunächst kennenlernen, ich habe kein Zaubersystem. Ich brauche Zeit, die ich natürlich nicht habe. Fußballerisch kenn ich die Jungs, persönlich noch nicht. Wir schauen in die Zukunft, wir wollen es deutlich besser machen.“

… über das Spiel gegen Glasgow: „Es ist eine unglaubliche Geschichte, gegen Glasgow zu spielen. Es ist nur ein Spiel, es ist nicht mehr. Unser Ziel muss es sein, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Drei Tage später werden wir Mattersburg schlagen müssen.“

… über einen möglichen Beginn erst in der Länderspielpause: „Jede Minute, die ich bei den Spielern sein kann, kann ich sie besser kennenlernen. Es ist wichtig, das war mir immer wichtig: Ich will die Spieler auch von der menschlichen Seite kennenlernen, dann kann man mehr bewirken.“

… über das Spielsystem: „Ich werde das spielen, was der Mannschaft am besten tut. Wir werden nicht so spielen wie bei  St. Pölten, der Fokus wird offensiver sein. Die Spieler müssen aber auch defensiv denken, da habe ich Mankos gesehen. Schwitzen tut noch keinem Weh. Möglicherweise wird das Training ein wenig angezogen.“

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Deine Stimme ist gefragt!

… auf die Frage, ob Rapid flexibler werden muss: „Natürlich hat jeder Trainer eine Handschrift. Systeme gehören gespielt, entscheidend ist der Erfolg. Viele wollen das hören, weil es interessant klingt. Aber die Jungs müssen wissen, was sie auf dem Platz tun müssen. Es nützt mir nichts, drei Systeme zu spielen, wenn die Spieler nicht bereit sind, es umzusetzen.“

… auf die  Frage, ob die Situation vergleichbar ist mit St. Pölten, als er damals übernommen hat: „Ich glaube, Rapid ist eine andere Kategorie. Man hat mehr Qualität, aber auch mehr Druck, ich habe auch mehr Stress. Ich will versuchen, den Spielern den Stress zu nehmen. Wenn man nur noch an negative Dinge denkt, wird man nicht das Leistungspotenzial abrufen können. Das war offensichtlich. Wir müssen wieder lernen, dass es um Rapid geht und die Jungs die Unterstützung brauchen. Es kann nicht sein, dass die Leute nach 15 Minuten zu pfeifen beginnen. Das heißt nicht, dass sie uns Staubzucker in den 'Punkt Punkt Punkt' blasen, sondern wir brauchen einfach eine Unterstützung.“

… ob es eine Überlegung war, das Angebot nicht anzunehmen, so wie es etwa Hans Krankl gestern auf Sky gefordert hat: „Ich glaube, Hans Krankl hätte das Angebot auch angenommen. Wer  meine Geschichte bei Rapid kennt, weiß, welcher Klub mein Herzensklub ist. Ich hatte schon einmal die Chance, es hat nicht ganz gereicht. Ich werde nicht einfach an zwei Schrauben drehen und alles wird funktionieren. Wir arbeiten nicht für die nächsten zwei Wochen, sondern für die nächsten zwei Jahre.“

… auf die Frage, dass ehemalige Rapid-Legenden, die Trainer wurden, oft mit einer Enttäuschung gehen mussten oder beleidigt wurden: „So ist das Trainergeschäft. Ich bin mit zwei Klubs in den UEFA-Cup gekommen, wir haben auch Spieler um gutes Geld verkauf. Ich denke nicht, dass ich einem Klub geschadet habe. Ich habe meine Stärken, wenn es nicht funktionieren würde, glaube ich nicht, dass es dann um mich geht. Es geht um die Mannschaft.“

… auf die Frage, ob er Kontakt zu den Fans bzw. zum Block West suchen wird: „Jeder Rapid-Fan soll uns unterstützen, die wollen Erfolge und Emotionen erleben. Jeder muss verstehen, dass es um Rapid geht und nicht um andere Dinge. Da mache ich mir jetzt keine Sorgen. Dass der eine oder andere Pfiff kommt, verstehe ich. So wie es am Samstag war, kann es aber nicht hilfreich sein. Das ist unglaublich.“

… auf die Frage, ob man sich vom Anspruch „Meister zu werden“ verabschieden muss: „Red Bull steht im Moment über den anderen Vereinen. Rapid weckt aber das größte Interesse in Österreich, wir haben auch Möglichkeiten, den Cup-Sieg zu erringen. In der Meisterschaft müssen wir zunächst ins obere PlayOff kommen, dann sehen wir weiter. Ich kann versprechen, dass wir näher an Salzburg herankommen, dann können wir auch wieder über Titel reden.“

.. ob sich auch Nicht-Stammspieler ins Team spielen können: „Ich habe einen Kader, mit dem muss ich arbeiten. Es wäre ja schlimm, wenn ich einen Teil links liegen lassen würde. Manchmal muss man rotieren, auch wenn sich eine Elf eingespielt hat. Man braucht jeden einzelnen Kaderspieler. Es ist nicht immer leicht, jeden Spieler das so zu vermitteln. Was ich nicht mag ist, wenn sich einer bewusst hängen lässt. Da ist mir dann der Name egal. Das ist im Profisport nicht tragbar.“

 

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