"Hässlicher Fußball" - Andreas Heraf in Neuseeland angezählt
Seit August 2017 arbeitet Andreas Heraf beim neuseeländischen Verband, seit vergangenem November auch als Teamchef des Frauen-Nationalteams. Nun steht er in der Kritik.
"Ich würde nicht hässlich sagen, aber es war eben kein offensiver Fußball", soll Andreas Heraf laut Salzburger Nachrichten nach einer 1:3-Niederlage gegen Japan auf die Anmerkung eines Reporters, der Fußball wäre hässlich, gesagt haben. Der ehemlige ÖFB-Nachwuchscoach steht überhaupt in der Kritik. Die 119-fache Teamspielerin Katie Duncan fordert gar seinen Rücktritt: "Er muss gehen, er ist nicht mehr willkommen. Wenn das sein Zugang zum Fußball ist, dass wir nie gegen die Besten bestehen werden, dann kann er es bleiben lassen. Es gibt Bessere, die in die positive Entwicklung in Neuseeland glauben." Das sagte Duncan als Reaktion auf Heraf pessimistischen Sager ("Wir werden nie die Qualität haben, mit Japan mitzuhalten") nach der Niederlage.
Ablöse kein Thema
Heraf ruderte später zurück, will nur die "technische Qualität" bemängelt haben. Der neuseeländische Verband stärkt dem Ex-Rapidler (noch?) den Rücken. Man sei ob der Aussagen enttäuscht, plane aber weiterhin mit dem 50-Jährigen. Verbands-Generalsekretär Andy Martin bezeichnete die gesamte Pressekonferenz als "unglücklich". Heraf, der mit dem ÖFB mehrere Nachwuchsendrunden erreicht hatte, kann sich dennoch gute Chancen auf die WM-Teilnahme machen. Ende 2018 muss man sich in einem Ozeanien-Turnier für die WM in Frankreich 2019 qualifizieren. Ozeanien hat nur einen Startplatz, die Neuseeländerinnen gelten als Favoritinnen - auch, weil Australien im asiatischen Kontinentalverband mitspielt.