Wacker-Präsident Gerhard Stocker: "Mit dem Go Kart beim Formel 1 Rennen"

Im Interview mit der Sportzeitung spricht Wacker-Präsident Gerhard Stocker über die finanzielle Situation des Innsbrucker Klubs.

Erst vergangene Woche gab Wacker Innsbruck in einer Pressekonferenz über die Zukunftspläne des Klubs auskunft. Im März sollen die Lizenzunterlagen für beide möglichen Ligen - die neue 12er-Bundesliga sowie die neue 16er-Liga - abgegeben werden. "Dem zugrunde liegen zwei Budgets - eines für den Fall eines möglichen Aufstiegs in die Bundesliga, eines für den Fall eines Verbleibs in Österreichs zweithöchster Spielklasse. Per 15. Jänner 2018 würde in der Bundesliga ein Budget in der Höhe von 4,84 Mio. EUR (Bundesliga Durchschnitt ohne Salzburg = 15,0 Mio. EUR) und in der zweithöchsten Spielklasse von 2,42 Mio. EUR (Sky Go Erste Liga Schnitt = 3,8 Mio. EUR) zur Verfügung stehen", hieß es in der entsprechenden Aussendung des Klubs. 

 

Zwei Mio. Euro weniger Budget als SKN St. Pölten

Klar ersichtlich ist dabei, dass Wacker im Vergleich zu den anderen aktuellen Bundesliga-Klubs mit dem deutlichst geringsten Budget auskommen müsste. In der vergangenen Saison 2016/17 waren der LASK (damals noch Sky Go Erste Liga) und der SKN St. Pölten mit deutlich über 6 Mio. Euro jene Vereine mit dem geringsten Budget (siehe Budgetzahlen 2016/17). Wacker Innsbruck müsste also mit mehr als 2 Mio. Euro weniger auskommen. 

 

Dazu meint Wacker-Präsident Gerhard Stocker in der aktuellen Ausgabe der Sportzeitung: "Um Top-Ergebnisse zu bringen, brauchen wir ein Top-Umfeld. Und davon sind wir meilenweit entfernt. Das durchschnittliche Budget eines Bundesligisten (ohne RB Salzburg) liegt bei 15 Millionen Euro. Wir krebsen mit einem 5-Millionen-Budget herum." Wenn Wacker aufsteigen würde, "dann müssen wir eben in einem GoKart in der Formel 1 auflaufen."

 

"Der Verein ist heimatlos"

Stocker sieht die aktuelle Situation nicht gerade rosig: "Ganz nüchtern betrachtet ist der Verein heimatlos. Wir haben keine Kantine, wir haben gar nichts. Und in unserer Geschäftsstelle sitzen die Leute aufeinander. Wenn die Nachwuchstrainer eine Besprechung haben, müssen sie in ein Gasthaus ausweichen. Das sind Zustände, die eines Profivereins einfach nicht würdig sind." Um die Situation zu verbessern, hat der Klub eine Broschüre "Angebot an das gesamte Land, wie Spitzenfußball in Tirol funktionieren kann" aufgelegt. Damit will der Tiroler Hauptstadtklub neue Sponsoren gewinnen. 

 

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