Schenkt euch und uns diesen letzten Tanz!
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Schenkt euch und uns diesen letzten Tanz!

Eine außergewöhnliche Generation hat ihre letzte Chance auf die WM. Denn in einem Jahr sieht dieses ÖFB-Team ganz anders aus.

In einem Jahr wird die Welt des ÖFB-Teams ganz anders aussehen. Das lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren.

Spieler, die dieser Mannschaft jahrelang den Stempel aufgedrückt haben, werden nicht mehr dabei sein. Aller Voraussicht nach wird Ralf Rangnick nicht mehr Teamchef sein.

Ob der ÖFB sogar von dem Weg, den er unter der energischen Anleitung des Deutschen eingeschlagen hat, abkommt, lässt sich nicht vorhersagen. Möglich ist es.

Ein Vierteljahrhundert ohne WM

Eine Generation außergewöhnlicher Spieler hat die große Chance auf ihren letzten Tanz auf der Weltbühne.

Eine Fußball-Weltmeisterschaft, für Österreicher seit über einem Vierteljahrhundert etwas, das man interessiert beobachtet, an dem man emotional aber nicht so richtig teilnimmt.

Es wäre ein Drama, könnte das Produkt dieser gemeinschaftlichen Aufbauarbeit nicht im Sommer 2026 auf der größtmöglichen Bühne Milliarden von Menschen präsentiert werden.

WM-Spiele mit rot-weiß-roter Beteiligung, das wäre der logische Schritt einer ausgezeichneten Entwicklung. Nein, nicht wäre, das muss er sein.

Es wäre ein Drama

In den vergangenen drei Jahren hat sich eine Mannschaft zu einer Einheit entwickelt. Hierarchien sind natürlich gewachsen, es wird glaubwürdig von einer verschworenen Gemeinschaft berichtet.

Die Spielidee wurde nicht nur verinnerlicht, Rangnicks Team ist es gelungen, dass jeder Kicker, der im Kader steht, bedingungslos daran glaubt, sie ehrlich als bestes und richtiges Mittel versteht.

Es wäre ein Drama, könnte das Produkt dieser gemeinschaftlichen Aufbauarbeit auf und neben dem Platz nicht im Sommer 2026 auf der größtmöglichen Bühne Milliarden von Menschen präsentiert werden.

Do or die

Vielleicht am Samstag, eventuell am Dienstag, womöglich erst im März herrscht Klarheit.

Es folgen Spiele, in denen es um alles geht. Do or die. Um das Ticket für den großen Tanz zu lösen, muss das ÖFB-Team beweisen, dass es sich von all diesen Überlegungen, ja wahrscheinlich auch von all diesen Träumen, für 90 Minuten frei machen kann.

Dass es sich nur auf das Hier und Jetzt fokussieren kann. Dass es trotz der Hoffnungen all der österreichischen Fußball-Fans auf seinen Schultern mit Leichtigkeit an solche Spiele herangehen kann.

Wenn das gelingt, wird am 5. Dezember in Washington D.C. eine Kugel mit der Aufschrift "Austria" in den Lostöpfen liegen.

Und dieses ÖFB-Team in dieser Konstellation als achte österreichische Mannschaft, die an einer Fußball-Weltmeisterschaft teilnimmt, in die Geschichtsbücher eingehen. Zeit wird’s.

Wen würdest du gegen Zypern aufstellen?

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