"Die vorgegebenen Zahlen wirken wie im Wolkenkukusheim gewürfelt, das wird aber am Ende dem Finanzminister, der Krankenkasse und Lieferanten, Zulieferern, Angestellten herzlich egal sein."
Anfang Oktober nur noch 5.000. Vielleicht. Wenn das dann überhaupt rechtlich bindend in der Verordnung drinnen steht. Und diese dann auch vor dem Verfassungsgerichtshof hält. Das war im Frühjahr nicht immer der Fall. Und es geht auch gar nicht um den Sinn oder Unsinn der Maßnahmen aus virologischer Sicht, sondern schlicht um wirtschaftliche Planbarkeit. Es wird noch spannend. Denn was, wenn die Ampel stets Freitags die Farbe wechselt? Und zuerst ist sie grün, Rapid legt 10.000 Karten auf, dann gelb, muss dann die Hälfte daheim bleiben?
Gesamtes Veranstaltungsbusiness betroffen
Diese Überlegungen betreffen alle Veranstaltungen, egal ob Sport, Kultur oder sonstiges. Natürlich ist die Regierung in einer herausfordernden Zeit im Amt, es ist schwierig, eine Normalität herzustellen, die so unsicher ist. Das hindert aber niemanden daran, einen ordentlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen. Denn was passiert, wenn die Corona-Ampel wie die Strafen im Frühjahr vom VfGH aufgehoben wird? Rapid, Sturm und Co., Konzertveranstalter und alle anderen fallen um Einahmen um. Die vorgegebenen Zahlen wirken wie im Wolkenkukusheim gewürfelt, das wird aber am Ende dem Finanzminister, der Krankenkasse und Lieferanten, Zulieferern, Angestellten herzlich egal sein.
Hoffnung auf sinnvolle Vorgaben
Es bleibt zu hoffen, dass der Sport und alle sonstigen Freizeitdienstleister haltbare, nachvollziehbare, umsetzbare und verfassungskonforme Vorgaben bekommen. Und man sich auch überlegt, wie man das gesamte, auf Zuschauern basierende Freizeitbusiness bis zur ersehnten Impfung oder Therapie am Leben hält, Stichwort Erweiterung des Hilfsfonds.
Sonst wird sich die Regierung spätestens 2021 wundern, was alles passieren kann.