"Die große Frage ist: Welche Klubs können sich ein, zwei Salto nullos leisten, wie es Ried geschafft hat?"
Zäsur Zwölferliga
2017/18 erfolgte dann der Schnitt. Zwei Aufsteiger aus der zweiten Leistungsstufe, Bundesligist St. Pölten rang Wiener Neustadt nieder. Nun gibt es zwölf Bundesligisten, die WSG Tirol hätte ohne der Implosion von Mattersburg wohl auch nicht jahrelang um einen Wiederaufstieg kämpfen können, eine Neuausrichtung ohne g'standene Profis war schon angekündigt worden. Wer nun einen Blick auf die Abschlusstabelle der 2. Liga wirft, sieht: Ried, Investorenverein Klagenfurt, zwei Zweitvertretungen, Amstetten, das kaum Bundesligaambitionen hegt, Investorenverein aus Innsbruck. Dass Klubs wie die nächstplatzierten Vorwärts Steyr, SV Lafnitz, der nächste Zweitverein Juniors OÖ sowieso nicht, oder Blau-Weiß Linz und Austria Lustenau in den nächsten Jahren Richtung Bundesliga marschieren werden, scheint ausgeschlossen. Vor allem, wenn man sich ansieht, was mit den ersten beiden Aufsteigern aus der aufgeblasenen „Liga zwa“ passierte: Beide stiegen sportlich sofort wieder ab.
Kleinster Kreis
Als wäre alles nicht schon schwer genug, wird nun eine zusammengeschusterte Elf aus Wattens in der Bundesliga spielen. Dazu der Aufsteiger, siehe oben, das wird schwieirg. Die große Frage ist: Welche Klubs können sich ein, zwei Salto nullos leisten, wie es Ried geschafft hat? Wie schon früher, muss die SV Ried als Vorbild herhalten. Wie kann ein kleiner Klubs auf lange Sicht in der Bundesliga mistspielen, das war früher die Frage. Nun sollten sich die Altachs, St. Pöltens, Admira und auch Hartbergs überlegen, wie sie sich finanziell stabilisieren können. Denn irgendwer wird ab nun hoffentlich sportlich absteigen und muss sich die halbprofihafte Zwitterliga namens Liga zwa leisten können. Alle haben mehr oder weniger weite Wege hinter sich, aber im Sinne des Fußballs wird es wichtig sein, dass hier hochprofessionell gearbeitet wird, in Infrastruktur und Nachwuchs investiert wird, eine breite Sponsorenbasis erreicht wird. Auch wenn Fußballliebhaber logischerweise von den Namen Wiener Sportclub, Vienna, Bregenz oder wie sie alle heißen träumen. Aber das sind eben noch Träume.
Und viel darf jetzt nicht passieren, siehe auch mit schielendem Auge zur Admira. Die Hoffnungen ruhen auf den derzeit 14, vielleicht maximal 15 Klubs, die Bundesliga spielen. Sonst wird die höchste Spielklasse in ihrer Zweigeteiltheit wirklich bald zu einer geschlossenen Gesellschaft.