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Momentum am Montag: Ernst will nicht Baumeister dieser Admira sein

Ernst Baumeister und die Admira gehen nach wenigen Wochen wieder getrennte Wege. Der erfahrene Sportchef wollte den Weg offenbar nicht mit tragen.

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Ernst Baumeister verlässt Bundesligist FC Flyeralarm Admira nach knapp zwei Monaten wieder. Das ist unser Momentum am Montag.

Der Stolz der Admira war dereinst die Akademie. Als Beispiel darf hier etwa Gerhard Rodax genannt werden. Oder unzählige Ligaspieler, wie der heutige Austrianer Maximilian Sax oder Rapid-Innenverteidiger Christopher Dibon. Doch die Admira, das kann auf Wikipedia bestens nachgelesen werden, war in den letzten Jahrzehnten auch immer anfällig für Investoren, Lokalkaiser und Co. Vor einiger Zeit stieg dann Flyeralarm ein, man erzählt sich, es wäre fünf vor zwölf gewesen, eher fünf Sekunden als fünf Minuten. Das schafft leider auch Abhängigkeiten. Auch die letzten Monate waren von Aufregung geprägt. Im Winter präsentierte Flyeralarm Felix Magath als Mitarbeiter, Klaus Schmidt musste gehen, Magath-Freund Soldo übernahm. Irgendwann ging auch Amir Shapourzadeh, der für einige externe Transfer verantwortlich zeichnete. Eigentlich sollte sich das ändern, der eigene Nachwuchs sollte wieder mehr in den Vordergrund.

 

Maierhoffer

Doch das tat es nicht. Zwar haben die Südstädter Shapourzadeh-Spieler wie Bjarne Thoelke, Kolja Pusch oder Fabian Menig abgegeben. Aber man holte den 29 Jahre alten Tomislav Tomic von NK Olimpija aus Ljubljana, den 21-jährigen Nikola Pejovic von Lok Zagreb, der 2019/20 aber gerade einmal 90 Minuten lang mitspielen durfte sowie Stefan Maierhofer, nicht mehr ganz so jugendliche 37 Jahre alt. Damit vereint man den Rapid-Meistersturm aus dem Jahr 2008. Das ist, wohlwollend formuliert, eher ein bisschen wenig vorwärtsgewandt. Ja, es kicken noch viele Eigengewächse, aber neben dem sehr erfahrenen Sturm (Pink, 29, Starkl, 26), stellt sich logischerweise die Frage, ob in wirtschaftlich angespannten Zeiten die teuren, älteren Kicker für die Bank geholt werden. Vermutlich eher nicht.

 

Baumeisters Auge

Ernst Baumeister wollte das offenbar nicht mehr mittragen. Der erfahrene Trainer und Sportchef hatte schon in den letzten Jahren ein gutes Auge bewiesen und so manchen Spieler aus dem Hut gezaubert, den man nicht am Radar hatte. Er beförderte etwa Abwehrtalent Emanuel Aiwu, holte Sebastian Bauer aus Ebreichsdorf, von ebendort auch einen gewissen Christoph Monschein. Den späteren Millionentransfer Sasa Kalajdzic fand man zu Baumeisters Zeit bei SR Donaufeld. Der Mann wusste offenbar, was er tat. Und wenn Flyeralarm gerne auf Eigengewächse setzt, dann geht Baumeister diesen Weg nicht mit, wenn dann doch wieder alte (oder auch junge, externe) Kicker geholt werden.

 

Neuausrichtung mit Sicherheitsnetz?

Es ist fraglich, wie sich die Verantwortlichen die Saison 2020/21 in der Südstadt nun vorstellen. Es gibt einen Aufsteiger, der derzeit in internen Streitigkeiten versinkt, einen doch-nicht-Absteiger, der in Windeseile eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen zimmern muss. Sprich: Es wäre also eine gute Zeit gewesen, ein bisserl weiter als bis zum 22. Spieltag im Jahr 2021 zu denken. Das macht man aber eben nicht. Warum das weiß man vielleicht dort, wo die Panther die Gesamtleitung haben. Ob das bei Präsident Thonhauser in den USA, in der Geschäftsstelle oder doch der Flyeralarm-Konzernzentrale ist?

 

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