"Sind es die falschen Spieler für Ilzers Ideen? Sind es die falschen Ideen für die richtigen Spieler? Hat man noch Spielraum, um dem Neo-Coach Neuzugänge zu ermöglichen?"
Die Schuldfrage
Routinier Florian Klein sieht die Schuld zunächst eher bei den Spielern: „Das hat nichts mit Taktik zu tun, nichts mit einer Aufstellung – ob Fünfer- oder Viererkette, zwei oder drei Stürmer. Wir attackieren vorne, werden einmal überspielt und dann ist da ein Raum von 20 bis 30 Metern, bis der nächste kommt. So vertust du so viel Kraft, so kannst du einfach nicht spielen.“ Er liefert auch einen weiteren Indikator: „Irgendwie ist jeder alleine im Zweikampf, hat keine Unterstützung. Wenn man sich die erfolgreichen Mannschaften aus Österreich ansieht, wie Salzburg und den LASK, ist dort kein Spieler alleine. Dieser Schritt fehlt uns. Danach können wir über taktische Sachen reden.“
Oder auch nicht? Denn: „Jeder denkt viel zu viel nach, in welche Position er gehen darf, für welchen Spieler er zuständig ist. Der eine attackiert, der andere läuft mit einem anderen Spieler woanders hin und ist zu sehr mannorientiert.“
Fragen über Fragen
Im stets nervösen Austria-Umfeld muss man sich nun fragen: Sind es die falschen Spieler für Ilzers Ideen? Sind es die falschen Ideen für die richtigen Spieler? Hat man noch Spielraum, um dem Neo-Coach Neuzugänge zu ermöglichen? Oder stellt man kurzfristigen sportlichen Erfolg endlich einmal Hintan und gibt Ilzer die Zeit, die es braucht. Das kann man im Winter noch immer evaluieren. Denn seit dem Meistertitel mit Neo-Sportvorstand Peter Stöger ist der Steirer der achte Coach in sieben Spielzeiten. Alleine seit einem Jahr verbrauchte die Mannschaft drei Trainer, setzt man aktuell voraus, dass Ilzer nun schon angezählt ist oder gar sein muss.
Es sieht so aus, als ob hier einige Dinge nicht zusammen passen würden. Sehr viele Dinge. Das haben sich die Verantwortlichen und die Spieler wohl anders vorgestellt. Und dann steht man vor einem Problem, das Florian Klein zusammen fasst: „Mattersburg ist für uns das Spiel des Jahres!“ Egal ob das dem neuen Sportchef Peter Stöger jetzt gefällt oder nicht.