"Janko zeigte sich auch irritiert ob der geforderten Detail-Analyse der letzten beiden Jahre, die Sportdirektor Willi Ruttensteiner jetzt bis Mitte Oktober liefern soll. Wenige Minuten zuvor lobte Janko bei der Pressekonferenz noch die Fähigkeit von Willi Ruttensteiner, der mit seinen Analysen den Weg zum Erfolg geebnet hat."
Auf dem zweiten Auge blind
Jankos Worte haben aber leider auch ein weiteres Mal gezeigt, wie blind das ÖFB-Team rund um Marcel Koller auf dem zweiten Auge in den letzten 18 Monaten geworden ist. Denn die Analyse des aktuellen Prag-Legionärs der eigenen Team-Leistung in der laufenden WM-Quali erinnerte an die Phrasen, wie man sie von Leo Windtner, Sportdirektor Willi Ruttensteiner und Teamchef Marcel Koller abwärts seit der Euro in Regelmäßigkeit vorgekaut bekommen hat.
„Es war nie so, dass wir in einem Spiel die schlechtere Mannschaft gewesen sind.“ Oder: „Wir haben es aufgrund von vielen Kleinigkeiten, Details nicht geschafft.“ Die sportliche Performance sei zudem wie eine Sinus-Kurve, der sportliche Misserfolg in gewissen Phasen daher nichts Ungewöhnliches.
Janko zeigte sich auch irritiert ob der geforderten Detail-Analyse der letzten beiden Jahre, die Sportdirektor Willi Ruttensteiner jetzt bis Mitte Oktober liefern soll. „Es muss mittelfristig unser Ziel sein, uns häufiger für Großereignisse zu qualifizieren. Da aber jetzt alles in Frage zu stellen und noch einmal eine Analyse zu fordern und noch einmal ins Detail zu gehen – man kann sich auch in dieser Suche verlieren.“ Wenige Minuten zuvor lobte Janko bei der Pressekonferenz noch die Fähigkeit von Willi Ruttensteiner, der mit seinen Analysen den Weg zum Erfolg geebnet hat.
Die perfekte Analyse
Es war nicht zu erwarten, dass der Offensivspieler Teamchef Koller in den Rücken fällt - siehe oben, Stichwort Nibelungentreue. Marc Janko hat es in der Pressekonferenz aber geschafft, die Probleme des ÖFB der vergangenen beiden Jahre auf direkte und symptomatische Art und Weise perfekt zusammenzufassen: Funktionäre, die von persönlichen Motiven geleitet werden und fachliche Qualifikation vermissen lassen, und eine sportliche Abteilung, die den Kopf vor der sportlichen Realität in den Sand steckt. Chapeau!