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Cup der guten Hoffnung

Der Cup hat wieder einmal einen neuen Sponsor. Und wieder einmal will man es jetzt viel besser machen als bisher. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Von Michael Fiala

Bull-Cup, Snickers-Cup, Magnofit-Cup, Stiegl-Cup, Samsung-Cup – und jetzt eben Uniqa ÖFB Cup. Cup-Skeptiker sagen zu Recht: Was soll sich jetzt auf einmal ändern, was man in den vergangenen 20, 30 Jahren nicht geschafft hat?

Vorbild Deutschland

Um es besser als bisher zu machen wagt man sogar den eher sonst nicht gewollten Blick nach Deutschland. "Dort ist das DFB-Cup-Finale das Topevent im Sportgeschehen schlechthin, man vergleicht sich dort schon mit der Super Bowl. Wir wissen, dass wir das nicht kopieren können, noch ein Stück weit entfernt sind, aber es in die Richtung gehen muss“, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Dass in diesem Zusammenhang aber der Auftritt von namhaften Künstlern als Attraktivierung des Finales genannt wird, lässt jedoch befürchten, dass die kommenden Jahre doch nur „more of the same“ bringen werden. Denn genau deswegen gab es nämlich atemlose Aufregung in Deutschland.

Eines ist dem ÖFB jedenfalls klar: Es wird nicht jedes Jahr eine komplett ausgehungerte Mannschaft im Cup-Finale geben, die nach einem Titel lechzt und die Massen bewegt. Im Worst-Case muss damit gerechnet werden, dass Red Bull Salzburg etwa auf Admira trifft.

"Es gibt Signale, die eine Besserung des Stellenwerts des Cups erhoffen lassen."

Positive Signale

Immerhin: Es gibt Signale, die eine Besserung des Stellenwerts des Cups erhoffen lassen. Sponsor Uniqa aktiviert nicht nur einfach das Sponsoring mit Vor-Ort-Aktionen und Bandenwerbung, sondern investiert auch massiv in die Öffentlichkeitswirkung des Cups an sich. Die neue Homepage ist dabei noch die Mindestanforderung, aber auch neue Ressourchen in der Social-Media-Arbeit könnten dazu führen, dass der Cup einfach ins Mind-Set der Fußball-Fans rutscht.

Mehr Selbstbewusstein

Dass das Cup-Finale künftig anderen TV-Formaten wie Dancing Stars weichen muss, ist zumindest Geschichte. „Mit der Terminfindung hatten wir in letzter Zeit Probleme. Das war schon ein bisschen ferngeschuldet, dass uns andere Formate aus dem TV-Bereich quasi hinausgetragen haben. Das hat weh getan, weil wir für unsere Fans ja auch Anwälte sein müssen. Mit dieser Terminfindung ist dem ein Riegel vorgeschoben“, so Windtner.

Ahja, dann war da noch etwas: Die Infrastruktur. Das Cup-Finale ist diesbezüglich ein Wanderpokal. Salzburg, Wien oder doch Klagenfurt? Was ein neues Stadion in Sachen Zuschauer bewirken kann – unabhängig vom sportlichen Erfolg, hat Rapid letzte Saison vorgezeigt. Ein neues, topmodernes Stadion wäre ein weiteres Mosaikstein für eine Attraktivierung des Cups.
Eines dürfte aus heutiger Sicht jedoch schon fix sein: Wenn so ein neues Nationalstadion eröffnet wird, hat der Cup schon wieder einen neuen Sponsor. Und ein neues Konzept. Und einen neuen Namen. Wie wäre es mit: „Cup der guten Hoffnung“?

 

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