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Zuschauerzahlen in Topligen: Deutschland mit deutlichem Minus, Frankreich im Plus

Während sich die Zuschauerzahlen in Österreich im Vergleich zur Vorsaison verbessert haben, sieht es in den Topnationen zum Teil anders aus. Dass Italien mit seinen in die Jahre gekommenen Stadien damit zu kämpfen hat - geschenkt. Aber auch im Mutterland des Fußballs und im Land des Weltmeisters gehen die Zahlen zurück. Von Georg Sander

In Österreich konnte eine Verbessung des Zuschauerschnitts vermeldet werden. Das können dieses Jahr nicht einmal die Topnationen von sich behaupten. Mit Ausnahme von Frankreich sinken die Zahlen in vier der fün führenden Nationen Spanien, Deutschland, England, Italien und Frankreich.

Was passiert da genau?

In Spanien können vor allem der FC Barcelona (ca. 78.000) und Real Madrid (ca 71.000) zum Zuschauerschnitt beitragen. Es folgen Atlético Madrid (ca. 45.000) und Athletic Bilbao (ca. 41.000). Die Unterschiede innerhalb der Liga sind dabei nicht außer Acht zu lassen. SD Eibar hat einen Schnitt von unter 6.000, 13 von 20 Teams einen von unter 23.000.

Ein ähnliches Bild zeichnet sich in Deutschland. Dortmund und Bayern führen mit ca. 80.000 bzw. 75.000 Fans im Schnitt, Klubs wie Ingolstadt oder Darmstadt haben halt weniger Fans insgesamt als etwa der Absteiger VfB Stuttgart. Diese stellten mit über 50.000 Fans pro Heimspiel einen neuen Zweitligarekord auf.

England muss einen leichten Rückgang hinnehmen. Auch hier ergibt sich dies aus der Natur der Sache. AFC Bournemouth hat ein Stadion, das nicht einmal 12.000 Fans fasst. Interessant: Hinter Manchester United und Arsenal liegt West Ham United auf Platz drei beim Zuschauerschnitt.

In Italien gibt es im Vergleich zu den den Ligen aus Spanien, Deutschland und England im Schnitt deutlich weniger Fans. Die Spitzenreiter sind die Klubs Inter und AC Milan, neben vielen älteren Stadien gibt es auch sehr viele kleine Klubs in der Liga. Immerhin sollen in den nächsten Jahren viele neue Stadien entstehen.

Aus Frankreich gibt es hingegen positive Nachrichten. Man verbucht einen leichten Anstieg bei den Fans, eben im Gegensatz zu den anderen Ländern in dieser Statistik. Auffällig: Zum Meister AS Monaco kamen nur rund 9.000 Fans ins Stadion.

 

Geht da noch mehr

Mit diversen Auf- und Abstiegen, also kleine Klubs weg, Vereine mit mehr Fans hinauf, kann sich das Bild schnell wieder ändern. Allerdings stellt sich die Frage, wann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. In den letzten neun Saisonen ist etwa der Schnitt in Deutschland über 40.000 Fans, mal über 45.000 (2011/12), mal etwas niedriger; wie eben 2016/17 mit 41.525 Zuschauern pro Spiel. Auch Frankreich bewegt sich seit Jahrzehnten rund um die Marke 20.000. Italien kämpft mit Rückgängen.

Eine Lesart: Irgendwann ist genug Fußball. Montagsspiele, Champions League am Dienstag und Mittwoch, Europa League am Donnerstag, dann wieder drei Tage Ligafußball. 2018 werden die Top4-Nationen sieben Teams in die europäischen Bewerbe entsenden, der Fünftplatzierte sowie der Sechstplatzierte derer sechs. Hinzu kommen schier unendliche legale und illegale Wege, sich Fußballspiele anzusehen. Möglicherweise erklärt das die Stagnation bei den Zusehern.

 

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