"Ohne bessere Möglichkeiten bei Stadion und Trainingszentrum wird auch der beste Sportdirektor mittelfristig das aktuelle Level und den Vorsprung auf die Konkurrenz nicht halten können."
Sturm zeigt vor, wie man mit eigentlich gar nicht so kompliziert klingenden Maßnahmen, relativ schnell ganz vorne mitmischen kann. Und das mit bei weitem geringeren finanziellen und infrastrukturellen Möglichkeiten als beispielsweise der Finalgegner im Cup. Durch diese konsequente Herangehensweise hat Sturm sich einen ziemlichen Vorsprung erarbeitet. Auch in Graz hat es einige Zeit gedauert, bis man sich dazu durchgerungen hat, von der Idee des schnellen Erfolgs durch viele Trainerwechsel und Transfer-Schnellschüsse abzugehen. Bei den meisten anderen Klubs, wie etwa Rapid, steht man dabei – wenn überhaupt – aber erst am Anfang. Aus Sturm-Sicht bleibt zu hoffen, dass der Titel im Cup ein weiterer Anstoß dafür sein wird, die Grazer und steirische Politik endlich dazu zu bringen, die infrastrukturellen Nachteile der „Schwoazn“ auszugleichen. Ohne bessere Möglichkeiten bei Stadion und Trainingszentrum wird auch der beste Sportdirektor mittelfristig das aktuelle Level und den Vorsprung auf die Konkurrenz nicht halten können.
ÖFB: Siegesfeier wieder verhaut
Eine Anmerkung zum Schluss. Die nachdrücklichen Aufrufe der Fangruppen haben sichergestellt, dass kein Chaos durch aufs Feld rennende Fans die Siegesfeier zerstört hat. Wer auch immer aber beim ÖFB für den musikalischen und dramaturgischen Rahmen verantwortlich ist, sollte sich eine andere Arbeit suchen. Völlig plan- und sinnlos platzierte Musikeinspielungen, die wie das Amen im Gebet genau dann in absurder Lautstärke gestartet wurden, wenn die Kurve gerade etwas angestimmt hatte. Und dazu noch ein Platzsprecher, der außer dem öden „Wo sind die Fans des SK Sturm/Rapid“, genau gar nichts zu bieten hatte. Wenigstens haben die Klubs gemeinsam durchgesetzt, dass die Aufstellungen von den jeweils eigenen Stadionsprechern gemacht werden durften. Tipp für das nächste Mal: Lasst die Klubs das alles alleine machen, das würde sicher nicht schlechter funktionieren.