"Man sollte seine Argumente prüfen, bevor man sie in ein emotionales Statement packt, Herr Dielacher."
Wo war zudem die Forderung irgendeines GAK-Offiziellen zur Ehrung dieser nun genannten Personen in den letzten Jahren? Erst wenn die andere Seite einen der ihren ehrt, findet man plötzlich auch Kandidaten zur Würdigung? Dass die Roten mit ihrer Historie der FPÖ-nahen Präsidenten und einer Tribüne, die in manchen Teilen zum rechten Lager nicht unbedingt im Widerspruch steht, zudem gerade eine jüdische Person und die Hakoah für eine Ehrung ins Spiel bringt, lässt hoffentlich nicht nur mich einigermaßen entrückt zurück.
„Es geht schlichtweg darum, Osim zur Durchsetzung von Sturms größenwahnsinnigen Besitz- und Machtansprüchen zu instrumentalisieren“, tippt Dielacher weiter. Wer instrumentalisiert hier wen für seine Zwecke, ist man allerdings geneigt sich zu fragen? Sturm seinen Jahrhunderttrainer oder der GAK Julius Grünhut, mit dem er nichts gemein hat und an dem dem Großteil der eigenen Anhänger wohl genau gar nichts liegt? Man sollte seine Argumente prüfen, bevor man sie in ein emotionales Statement packt, Herr Dielacher.
Verschwörerische schwarze Netzwerke
Den Vogel schießt der GAK-Vertreter dann aber mit seiner Verschwörungstheorie der „schwarzen Netzwerke“ in der Stadt ab, die da im Hintergrund am Werk seien. Eine halbe Ewigkeit in diesem Jahrtausend war ein deklarierter Fan des selbsternannten „Stadtklubs“ der Bürgermeister an der Mur und hat aus seinen Vorlieben auch selten einen Hehl gemacht. Dem Ex-Stadtchef und seiner „schützenden Hand“ ist es auch zu großen Teilen mitzuverdanken, dass die Stadionfrage immer noch ungelöst herummäandert und Dielacher vom „gemeinsamen Stadion“ schreiben kann oder muss.
In seiner „Conclusio“ hält Mathias Dielacher noch einmal fest, Osims Name sei für absurde Besitzansprüche des SK Sturm missbraucht worden. Missbraucht aber nicht vielmehr er selbst eine durch viele ungelöste Themen sehr aufgeladene Stimmung zwischen Sturm und dem GAK und so die Emotionen der eigenen Fans? Gießt er damit nicht außerdem unnötig Öl ins Feuer hinsichtlich des anstehenden Derbys, wo es Wochen vorher schon an allen Ecken knirscht und rumpelt? Bedient er mit diesem Statement nicht letztlich nur wieder die üblichen Ressentiments dieser mittlerweile nur leidigen und anstrengenden „Rivalität“, die in der Realität eigentlich ob der unterschiedlichen Voraussetzungen gar keine mehr ist? Darüber hat Mathias Dielacher wohl nicht nachgedacht, bevor er zum Laptop gegriffen hat.