Foto: © GEPA November

Keine Entwicklung und Überheblichkeit? Zoran Barisic und Christoph Peschek vs Roland Schmid

Zoran Barisic und Christoph Peschek konterten auf Nachfrage von 90minuten.at den Aussagen von Präsidentschaftskandidat Roland Schmid, wonach es unter Didi Kühbauer keine Entwicklung gebe und Rapid überheblich auftrete.

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Von Michael Fiala aus dem Allianz Stadion

 

Der Wahlkampf rund um den neuen Rapid-Präsidenten geht langsam aber doch ins Finale. In zehn Tagen, am 25. November, wird bei der Hauptversammlung gewählt. Gestern, Donnerstag, gab Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek, so wie in den Statuten vorgesehen, die Geschäftsbilanz des SK Rapid für die Saison 2018/19 bekannt.

"Didi Kühbauer ist in einer sehr, sehr schwierigen Phase des Clubs gekommen. Es gibt auch verschiedenste Statistiken, die nur zum Teil wichtig sind für mich, die aber belegen, dass es schon große Unterschiede gibt." - Zoran Barisic

Dabei nützte 90minuten.at auch die Gelegenheit, die beiden Geschäftsführer des SK Rapid auf brisante Aussagen von Präsidentschaftskandidat Roland Schmid hinzuweisen. Schmid meinte etwa im 90minuten.at-Interview vor einigen Tagen, das er unter Didi Kühbauer keine nachhaltige Verbesserung erkennen könne. Auf Nachfrage von 90minuten.at meinte dazu Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic: "Didi Kühbauer ist in einer sehr, sehr schwierigen Phase des Clubs gekommen. Es gibt auch verschiedenste Statistiken, die nur zum Teil wichtig sind für mich, die aber belegen, dass es schon große Unterschiede gibt." Barisic meinte dabei unter anderem den Punkteschnitt, der unter Kühbauer in diesem Herbst gestiegen ist. Der Rapid-Sportdirektor betonte zudem, dass Kühbauer viele junge Spieler einsetzen musste, um Verletzungen zu kompensieren. Barisic‘ Fazit: "Deshalb würde ich schon meinen, dass ich eine positive Entwicklung sehe. Wir sind aber auch noch nicht dort, wo wir hinwollen."

Barisic äußerst sich auch zum Budget, das derzeit für den Nachwuchs des SK Rapid ausgegeben wird. Schmid hatte in diversen Interviews immer wieder kritisiert, dass die aktuelle Summe zu gering sei. Schmid schätzte die Ausgaben für diesen Bereich zwischen 1,7 und 2,5 Mio. Euro ein. Barisic stellte diese Zahlen richtig: Das Budget sei von 2,4 Millionen Euro in der Saison 2014/15 auf aktuell 4 Millionen angehoben worden. So wurde etwa ein ernährungswissenschaftlicher Leitfaden implementiert, ein Nachwuchs-Scouting installiert und bereits zur Zeit unter Barisic als Trainer ein Konzept zur einheitlichen Spielphilosophie erarbeitet, das er nun adaptieren werde. Weitere Ausführungen von Barisic zu diesem Thema gab es dann nicht, weil er sich „aus dem Wahlkampf heraushalten“ möchte.

"Wenn die Kritik ist, Rapid ist zu hart aufgetreten, dann nehme ich das zur Kenntnis, erwarte aber gleichzeitig schon auch die Feststellung, dass es gelungen ist, dass wir die TV-Gelder verdoppelt haben"

Überheblichkeit?

In ebendiesem Interview sprach Roland Schmid auch über eine gewisse Überheblichkeit von Rapid im Umgang mit Sponsoren, Bundesliga und anderen Stakeholdern. Damit meinte Schmid vor allem die Rapid-Geschäftsstelle unter der Leitung von Christoph Peschek, der konterte: „Es herrscht ein hervorragendes Verhältnis zum ÖFB und zur Bundesliga, zu den anderen Clubs gibt es ein gutes, konstruktives Miteinander, jedoch auch unterschiedliche Interessen, die nötigenfalls vehement vertreten werden müssen.“

Peschek weiter: "Wenn die Kritik ist, Rapid ist zu hart aufgetreten, dann nehme ich das zur Kenntnis, erwarte aber gleichzeitig schon auch die Feststellung, dass es gelungen ist, dass wir die TV-Gelder verdoppelt haben, dass wir bei den Leihspielern eine Regelung gefunden haben und dass beim Strafenkatalog wie auch bei den Kollektivstrafen eine signifikante Veränderung stattgefunden hat. Anlass zur Selbstkritik gibt es immer, dennoch muss man die Dinge einfach faktenorientiert sehen und sich um größtmögliche Objektivität bemühen".

Fraglich ist auch, ob Christoph Peschek im Falle einer Wahl von Schmid Rapid-Geschäftsführer bleibt. Im geplanten Schmid-Präsidium gibt es Kandidaten, denen nicht gerade das beste Verhältnis zu Peschek nachgesagt wird. Peschek abschließend auf Frage von 90minuten.at dazu: "Ich maße mir nicht an, so wichtig so sein, um darüber jetzt öffentlich zu reden. Ich arbeite sehr, sehr gerne für den SK Rapid. Alles andere, was die Eigentümer, die Mitglieder wählen und entscheiden, ist zur Kenntnis zu nehmen."

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