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Kein Weg führt an Paris vorbei

Mit dem Duell zwischen dem AS Monaco und Olympique Lyon startet die französische Ligue 1 am Freitag in ihre neue Saison. Titelverteidiger Paris Saint-Germain tritt am Sonntag erstmals gegen den Ball.

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Von Alexander Kords

 

Die Favoriten auf die Meisterschaft

Seit 2013 hat Paris Saint-Germain sechs Mal die französische Meisterschaft gewonnen, zuletzt waren es zwei Titel in Serie. Dass der Titelkampf auch in der kommenden Saison nicht ohne die Truppe des deutschen Trainers Thomas Tuchel stattfinden wird, scheint also sicher. In der vergangenen Spielzeit blieb das Pariser Star-Ensemble in der kompletten Hinrunde ungeschlagen, erst in der Rückrunde setzte es Niederlagen – und zwar gleich fünf an der Zahl. Unbesiegbar ist PSG also keinesfalls. Diese Erkenntnis dürfte vor allem den OSC Lille und Olympique Lyon freuen, die in der Abschlusstabelle 2018/2019 hinter Paris eingelaufen waren. Auch der AS Monaco wird nach der vergangenen Spielzeit, die auf einem enttäuschenden 17. Platz endete, auf Besserung hoffen. Für die Meisterschaft wird es aber wohl weder für Monaco noch für Lille und Lyon reichen.

Die Kandidaten für Europa

Dafür werden sich die Verfolger der Vorsaison auch in der kommenden Spielzeit einen heißen Kampf um die beiden Champions-League-Plätze liefern. In diesen wird auch der AS Monaco eingreifen, der für seine drei Top-Neuzugänge Gelson Martins, Benjamin Lecomte und Ruben Aguilar mehr als 50 Millionen Euro ausgegeben hat. Auf der Trainerposition hat sich Olympique Marseille verstärkt, mit dem Portugiesen André Villas-Boas hat der Fünfte der Vorsaison durchaus Potential dafür, die Top 3 der Liga zu erreichen.

Die potentielle Überraschung

In die Saison 2017/2018 startete Stade Reims als Aufsteiger und erreichte am Ende mit dem achten Rang eine durchaus ansehnliche Platzierung. Doch es könnte noch viel weiter nach oben gehen für die junge Truppe aus dem Norden Frankreichs. Der Aufschwung von Reims ist fest mit einem Namen verknüpft: David Guion. Der war zwischen 2012 und 2017 Jugendkoordinator und Trainer der zweiten Mannschaft des Clubs. Im Mai 2017 übernahm er das Profiteam und führte es erst in die Ligue 1 und dort sofort in die obere Tabellenhälfte. Der größte Trumpf von Guion: Er kennt die Jugendspieler des Clubs in- und auswendig. So hat er beispielsweise den 22-jährigen Außenstürmer Rémi Oudin zum Stammspieler gemacht – und der hat es ihm in der vergangenen Saison mit zehn Toren und vier Vorlagen in der Liga gedankt.

Die Stars

Die größten Publikumsmagnete der Ligue 1 stehen zweifellos beim Meister PSG unter Vertrag. Auch wenn Neymar als Aushängeschild des Clubs gilt, hat sein Kronprinz längst zum Überholen angesetzt. Kylian Mbappé, 2018 zum jüngsten Weltmeister seit Pelé und Giuseppe Bergomi geworden, wurde in der vergangenen Saison mit 33 Treffern in 29 Spielen Torschützenkönig der Ligue 1. Sollten sich die Gerüchte um einen Wechsel von Neymar zu einem spanischen Spitzenclub bewahrheiten, dann wäre Mbappé unangefochten der größte Star der französischen Eliteliga.

Die Top-Transfers

Wenig überraschend hat Paris Saint-Germain die teuersten Ligue-1-Transfers des Sommers getätigt. Für 32 Millionen Euro haben die Hauptstädter den französischen Innenverteidiger Abdou Diallo von Borussia Dortmund geholt. Beim deutschen Vizemeister hatte der 23-Jährige zuvor nur ein Jahr verbracht, verlassen hat er ihn vor allem deshalb, weil er kaum Chancen auf einen Stammplatz hatte. Weitere 32 Millionen Euro gab Paris für den defensiven Mittelfeldspieler Idrissa Gueye aus, der zuvor drei Jahre lang beim FC Everton in der Premier League kickte. Dort gehörte der senegalesische Nationalspieler der Stammelf an. Gueye war der Wunschspieler von Thomas Tuchel und sollte eigentlich schon im Winter zu PSG kommen, allerdings war Everton die Ablösesumme, die Paris bot, zu wenig. Außerhalb der französischen Hauptstadt hat nur ein Club 30 Millionen Euro für einen einzigen Spieler in die Hand genommen: der AS Monaco. Der sicherte sich die Dienste des rechten Flügelstürmers Gelson Martins. Der Portugiese ist allerdings kein Neuling im Fürstentum, sondern war schon seit dem Winter von Atlético Madrid ausgeliehen. In seinen 16 Ligaeinsätzen erzielte er dabei immerhin vier Tore.

Der Zeitplan

Der erste Spieltag der Ligue 1 erstreckt sich über das kommende Wochenende (9. bis 11. August 2019). Beendet ist die Saison mit dem 38. Spieltag, dessen Partien zeitgleich am 23. Mai 2020 ausgetragen werden. Zwischen dem 19. und dem 20. Spieltag geht die Liga in eine dreiwöchige Winterpause, die am Wochenende vom 11./12. Jänner 2020 endet.

 

 

 

 

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