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"Wenn man verkrampft, wird das gar nix" - die Trainer zum 2. Liga-Kracher Wattens - Ried

Am Freitag um 19:10 steigt das heiß ersehnte Spitzenspiel der 2. Liga zwischen der WSG Wattens und der SV Ried. Die Trainer sind beide optimistisch - auch wenn die Voraussetzungen sehr unterschiedlich sind.

Von Georg Sander

 

Eigentlich ist die Favoritenrolle auf den Aufstieg in die Bundesliga klar. Die 2. Liga wird von der WSG Wattens souverän angeführt. Nach dem frühzeitig verkündeten Aufstiegsverzicht von Blau Weiß Linz beträgt der Vorsprung der Wattener auf den ersten Verfolger, die SV Ried, gemütliche fünf Punkte. Gemütlich ist die Lage auch deshalb, weil die Tiroler durch die Absage des Lafnitz-Spiels letzte Woche (wird am 5. März ausgetragen) gar ein Spiel weniger als die Innviertler absolviert haben. Die wiederum mussten sich im Oberösterreich-Derby am Sonntag gegen Abstiegskandidat Vorwärts Steyr mit einem 1:1 begnügen. Wattens kann sich demzufolge auch eine Niederlage leisten und den Fehler nächste Woche ausbügeln.

Auch auf der Trainerbank sind die Voraussetzungen höchst unterschiedlich. Thomas Silberberger ist seit Sommer 2013 Betreuer der Werkssportgemeinschaft. Nach drei Spielzeiten in der Regionalliga West gelang der Aufstieg, das könnte nun wieder der Fall sein. Beinahe konträr ist die Lage bei Ried. Als Silberberger seinen Amtsantritt hatte, saß Michael Angerschmid auf der Innviertler Betreuerbank. Gerald Baumgartner ist mit dem Amtsantritt in der Winterpause - exklusive der drei Interimstrainer Sageder, Schiemer und Muslic - bereits der siebte Trainer seit 2013. 90minuten.at hat beide Coaches kontaktiert und sie zum Spitzenspiel befragt.

 

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"Es gibt noch 14 Runden und wir sind zum Siegen verdammt. Ich habe am Wochenende einige Spiele gesehen und es gibt immer wieder Überraschungen. " - Ried-Coach Gerald Baumgartner

"Es ist ein Spitzenspiel"

Die Wattener stehen ein bisschen vor einem 'Kaltstart', nachdem das Spiel gegen Lafnitz eben nicht statt finden konnte. "Ich glaube nicht, dass sich die Voraussetzungen viel geändert haben. Wir spielen zuhause, das ist etwas anderes, als das erste Spiel auswärts zu bestreiten", erklärt Thomas Silberberger, "wir sind aber gut gerüstet." Einige Mechanismen könnten aber wohl noch nicht so funktionieren, wie es sich der Trainer vorstellt. "Es ist aber ein Spitzenspiel!", so Silberberger weiter. Wer den Sieg mehr wolle, würde diesen einfahren können. Eine Vorentscheidung Richtung Aufstieg will er aber noch nicht orten: "Mit einem Sieg oder einem Unentschieden liegen die Trümpfe bei uns in der Hand. Mit einer Niederlage wird es eng, aber wir haben dann noch einen Vorsprung." Dass der Titelkampf nun schon entschieden werde, daran glaube Silberberger nicht.

Und darauf hofft Gerald Baumgartner. Vor allem, weil es eben dieses 1:1 gegen Steyr gab. "Die Stimmung ist aufgrund des Unentschiedens etwas gedrückt. Wir wollten in den zwei Monaten der Vorbereitung eine gute Stimmung aufbauen, Druck von der Mannschaft wegzunehmen", meint er. Seine Wikinger hätten dann doch Druck bekommen, hätten laut Baumgartner das Spiel aufgrund von "genug" Torchancen auch gewinnen können. Nun ist es so: "Es gibt noch 14 Runden und wir sind zum Siegen verdammt." Trotzdem bräuchte es Lockerheit, Mentalität und Ehrgeiz gegen Wattens. "Wenn man verkrampft, wird das gar nix." Wenn es geht, wolle man die drei Punkte erreichen, auch wenn es nicht einfach wird. Die Bedeutung des Spiels für Baumgartner zusammen gefasst: "Ich habe am Wochenende einige Spiele gesehen und es gibt immer wieder Überraschungen. Man kann sich auf nichts verlassen. Nicht nur Ried hat noch Chancen, sondern auch Wiener Neustadt oder Kapfenberg oder wer anderer, wenn er eine Siegesserie hinlegt. Es wird spannend, auch wenn Wattens gewinnen sollte."

Pikantes Detail: Den Wattenern geht es derzeit wie Bundesliga-Tabellenführer Red Bull Salzburg: Erst einmal hat man verloren. Die Niederlage passierte in der zweiten Runde - just gegen die SV Ried.

 

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