Die 7 … Gründe, warum die Tabelle so ist, wie sie ist
Austria, Rapid und Sturm müssen allesamt um die Teilnahme an der Meistergruppe fürchten. Diese sieben Gründe führen dazu – und sie sind gar nicht so außergewöhnlich.
Von Georg Sander
Fußballösterreich rätselt, was mit Austria, Rapid und Sturm los ist. Mittlerweile geht das schon so weit, dass es mehr als fraglich ist, ob es überhaupt alle drei nach 22 Runden unter die Top6 schaffen. Hütteldorf und die Grazer sahen sich schon veranlasst, den Trainer zu tauschen, um das zu garantieren. Das hat alles auch mit dem neuen Modus zu tun. Warum die anderen Klubs aber besser performen, liegt nur bedingt am neuen Modus. Wir haben sieben Phänomene identifiziert, die erklären sollen, warum die kleinen Klubs so gut performen.
Platz 7: Geringe Erwartungshaltung
Abgesehen von den großen vier Klubs und vielleicht dem LASK gibt es sieben Teams in der Liga, die außer "nicht absteigen" eigentlich nichts müssen. Für alle anderen ist eine Teilnahme am Europacup nur ein Kann-Ziel, kein Muss. Insofern können die Wolfsberger, St. Pöltner oder wo sie auch her sein mögen, ziemlich befreit aufspielen. Selbst ein Platz unter den ersten Sechs ist – rein rechnerisch – nur für zwei der Kleinen möglich. In Altach, Tirol, Niederösterreich muss eben niemand ein großes Ziel ausgeben. Das gibt den Klubs eine komfortable mentale Ausgangslage, ist in einer Analyse der gegenwärtigen Situation sicher mitzubedenken. Zudem werden im Abstiegskampf die Punkte halbiert, eine grottenschlechte Performance im Herbst ist also nicht sehr schlimm; auch wenn man das bei der Admira und Mattersburg anders sah. Gedankenspiel: Nach 22 Spieltagen 17/18 hatte der SKN sieben, der WAC 20 Punkte. Nach der Halbierung, die dieses Jahr schlagend wird, hätten die St. Pöltner vier, die Wolfsberger zehn Punkte gehabt, wären somit wieder in Reichweite gewesen.
Platz 6: Große Geldtaschen hemmen offenbar
Aus verschiedensten Gründen waren Rapid, Sturm und die Austria zu Kaderumbrüchen gezwungen. Alle hatten Stammspieler verloren, bzw. mussten aufgrund der letzten Saison massiv umbauen. Aber weil die Klubs doch einiges an Budget haben, konnte quasi "gewettet" werden, wie Rapid es beispielsweise mit Pavlovic gemacht hat. Oder es wurde beinahe übereingekauft, wie bei Sturm, die Alar verloren, aber gleich Pink und Hosiner holten. Die Austria hat sich überhaupt großzügigst bedient. Das kann sich Red Bull in viel größerem Ausmaß leisten, aber die anderen Klubs kaum. Wenn Wolfsberg oder Hartberg Spieler holen müssen, dann müssen die sofort funktionieren, zum Verein und zum Rest des Teams passen. Dort, wo der Euro drei Mal umgedreht werden muss, denkt man vielleicht noch einmal mehr darüber nach, ob Spieler XY wirklich helfen kann. Ein Blick auf die Leistungen der Einkäufe in Wien und Graz lässt daran zweifeln.