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Die 7 … Reformen der höchsten Spielklasse

Am Wochenende startet die Bundesliga in eine neue Ära. Die Hoffnungen sind groß, dass mit der ersten Reform seit der Einführung der Zehnerliga 1993/94 in einigen Bereichen wieder ein paar Schritte vorwärts gemacht werden können.

Von Jürgen Pucher und Georg Sander

 

Die höchste Spielklasse Österreichs hatte schon viele Namen und sollte bei Fans und Klubs für Spannung sorgen. Aufgrund der komischen Geographie Österreichs mit dem Riesenballungsraum Wien und ausgedünnten Gebieten in der Mitte und im Westen, gestaltete sich eine Sache stets eher schwierig: Eine landesweite Ausgewogenheit. Allzu oft befanden sich zu viele „Dorfklubs“ in der höchsten Spielklasse, die mal verkleinert, dann wieder vergrößert wurde. Bis heute gab es sieben große Reformen:

1945/46 – 1948/49: Das Leder rollt wieder – die Zeit der „Liga“

Vor den Weltkriegen war im Gebiet der Habsburger Monarchie die erste kontinental-europäische Profiliga zu finden. Nach dem Einmarsch Hitler-Deutschlands wurden die Fußballvereine arisiert und in die deutsche Fußballmeisterschaft eingegliedert. Rapid, als Vertreter der „Ostmark“ gewann 1941 in einem zugegebenermaßen denkwürdigen Finalspiel gegen Schalke die Meisterschaft. Im Buch "Grün-Weiß unterm Hakenkreuz - der Sportklub Rapid im Nationalsozialismus (1938 – 1945)“ ist die Geschichte Rapids aufgearbeitet, dieselben Autoren brachten auch "Fußball unterm Hakenkreuz in der Ostmark" heraus – es sind kritische Blicke auf die Zeit des Nationalsozialismus. Am 1. September 1945 startete wenige Monate nach Kriegsende in Europa die Meisterschaft. Amateurteams aus Wien ritterten zu zwölft um den Sieger, Rapid kürte sich vor der Austria zum ersten Fußballmeister der zweiten Republik. Im Folgejahr nahmen elf Vereine an der höchsten Spielklasse teil, dann zwei Mal zehn. Ausrichter war der WFV.

1949/50 – 1964/65: Die Staatsliga A

Nach dem zweiten Weltkrieg ging es wie gesagt zunächst wieder mit einer reinen „Wiener Liga“ weiter, die Bundesländer spielten ihre eigenen Meister aus. Ab 1946 gab es außerdem den Cup-Bewerb. Dort profilierten sich die Bundesländer-Klubs, insbesondere Sturm Graz, immer mehr gegen die Wiener. Besonders Emanuel ‚Michl‘ Schwarz, Präsident der Wiener Austria, sprach sich 1948 nach einem Cup-Finale seiner Mannschaft gegen Sturm angesichts der starken Grazer Gegner nachhaltig für eine Staatsliga aus. Ein Jahr sollte noch vergehen, die Teilnahme der Bundesländer war aber nicht mehr aufzuhalten. 1949/50 spielten in der 12er-Liga ‚Österreich 1 – Staatsliga‘ neben neun Wiener Klubs, Vorwärts Steyr aus Oberösterreich, der SV Gloggnitz aus Niederösterreich und der SK Sturm um die heimische Meisterschaft. Der ÖFB wurde der übergeordnete Verband. Unter der höchsten Spielklasse gab es zunächst insgesamt sechs zweite Ligen in den Regionen, im zweiten Jahr der Staatsliga wurde die zweite Leistungsstufe als Staatsliga B gegründet. Ab 51/52 nahmen an der ersten Liga 14 Teams teil, was dann bis zur Spielzeit 1964/65 so geblieben ist.

 

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