"Das Happel-Stadion gehört niedergerissen."
Vorbild und Partner: Ungarn
Als Vorbild, so ÖFB-Präsident Leo Windtner, würde Ungarn gelten. Dort konnte man sich mit dem Abriss und Neubau des Ferenc-Puskas-Stadions drei Gruppenspiele und ein Achtelfinale bei der Kontinental-Euro 2020 sichern. Das dortige Stadion fasst 65.000 Menschen. Wintner monierte, dass man hierzulande über 30 Millionen Euro ins Stadion der Stadt Linz pumpte, die Gugl aber für Länderspiele ungeeignet sei. Für Wien träumt man von einer Multifunktions-Arena mit 50.000 Plätzen.
Sportminister Strache möchte sich dabei auch privaten Investoren öffnen. Gefragt meint er, dass „wenn Herr Mateschitz die Börse öffnet, mir das auch recht ist.“ Also quasi ein „Red Bull-Nationalstadion.“ Dann könne man sich auch wieder um ein Großereignis bewerben. Wenig verwunderlich blickt Strache dabei in die Vergangenheit, man könne sich nach dem Neubau eines Nationalstadions „gemeinsam mit Ungarn um eine Europameisterschaft bewerben.“
Wie einfach ist ein Neubau des Happel-Stadions?
Halten Straches Pläne der Realität stand? Wie sieht es mit dem Denkmalschutz aus? Jede Zerstörung oder Veränderung des Ernst-Happel-Stadions bedarf einer Bewilligung des Bundesdenkmalamtes, heißt es im Denkmalschutzgesetz (DMSG) in § 5. Für einen Umbau muss das Amt entscheiden, ob das öffentliche Interesse am Erhalt besteht, Weiters muss abgewägt werden, ob die Gründe für einen Aus-/Neubau gewichtiger sind als die unveränderte Erhaltung des Stadions.
Das Bundesdenkmalamt untersteht dem Kanzleramt, dass der ÖVPler Gernot Blümel leitet. Zu dem dürfte Präsident Windtner einen guten Draht haben, gilt dieser doch als ÖVP-nahe.