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Realitycheck Ausbildungsliga: So geht es den Wintertransfers von letztem Jahr

18 Spieler verließen die Bundesliga im Winter der Saison 2016/17 Richtung Ausland. Ein gesamte Spieltagskader also. Aber wie viel Ausbildungsliga steckt in den Transfers? Und wie geht es ihnen heute?

Von Georg Sander

 

Im Winter schärfen die Klubs nach, sichern sich vielleicht Talente, misten den Kader aus, verkaufen noch schnell, bevor der Vertrag ausläuft. Eine Liga wie die österreichische, die aus den Gegebenheiten des Fußballs heraus eine Ausbildungsliga sein soll, hat da mehr oder weniger den Auftrag, Spieler zu verbessern und weiter zu verkaufen. Noch bevor man sich den Namen derer widmet, die im letzten Winter wechselten, darf verraten werden: eine Ausbildungsliga müsste das eigentlich besser können. Denn viele Klubs nutzten den Winter einfach, um den Kader auszudünnen.

 

Kaderausdünnung beim SKN

Vor allem der heutige Letzte SKN St. Pölten ließ viele Kicker gehen. Der niederländische Routinier Kai Heerings etwa wechselte zum FC Homburg in die deutsche Regionalliga Südwest, ehe er im Sommer in seine Heimat zu Fortuna Sittard ging. Dort reicht es nur für Kurzeinsätze. Daniel Segovia, eigentlich eine St. Pöltner Legende, lieferte sich in einem Testspiel eine Auseinandersetzung mit Teamkollege Alhassane Keita. Beide gingen. Segovia zu Neftchi Baku, wo er zunächst Stammspieler war und diesen Platz zuetzt verloren hatte. Für Keita läuft es besser. Er wechselte zu Maritimo Funchal, wo er vier Ligatore im Frühjahr 2017 verbuchte. Im Sommer wurde er auf Leihbasis zu Maccabi Netanya transferiert, wo er Stammspieler ist. Der 25-jährige Ghanaer wird im Sommer wieder nach Portugal zurück kehren.

Jeroen Lumu, 22-jähriger Rechtsaußen, wagte das Abenteuer Türkei und unterschrieb vergangenen Winter bei Samsunspor. Dort bekam er zwar Spielzeit, sein Kontrakt wurde im Sommer aber nicht verlängert. Im September unterschrieb er in Indien bei Dehli Dynamos, dort ist er Stammspieler. Bleibt noch Routinier Tomasz Wisio. Der 35-Jährige unterschrieb bei Katowice in seiner Heimat Polen. Das klappte nicht, seit Sommer ist er vereinslos.

Dann gab es da noch der Vollständigkeit halber Markus Schöller. Er war seit Sommer 2015 bei der SV Ried unter Vertrag gewesen, wurde 2016 zu Gurten verliehen und wechselte nach einem halben Jahr in Gurten im Winter für einen Tag zurück nach Ried und dann weiter zu SV Schalding in die Regionalliga Bayern. Dort ist der 22-Jährige Stammkeeper und spielt in derselben Liga wie 1860 München.

So geht es den zwei großen Sturmtransfers

Schon letztes Jahr performte der heutige Tabellenführer SK Sturm Graz im Herbst sehr gut. Im Winter "musste" Günter Kreissl aber mit Uros Matic und Bright Edomwonyi zwei wichtige Spieler abgeben. Zu groß war das Geldbündel, das geboten wurde. Edomwonyi wurde von Rizespor um kolportierte 1,2 Millionen Euro verpflichtet. Nicht schlecht für einen Kicker, der zwei Jahre zuvor von Liefering bzw. Hartberg ablösefrei gekommen war. Der Nigerianer bekam gleich sehr viel Spielzeit in der SuperLig, seit dem Abstieg kommt er aber nur noch sporadisch zum Einsatz. Uros Matic wiederum soll dem FC Kopenhagen drei Millionen Euro wert gewesen sein. Er wurde prompt dänischer Meister, in dieser Saison pendelt er nur zwischen Ersatzbank und dem Spielfeld.

Vom SK Rapid Wien nach Astana ging es für Srdjan Grahovac. Der derfensive Mittelfeldspieler wurde verliehen und reifte zum Stammspieler, schoss eine Reihe an Toren und konnte sich insgesamt durchsetzen. Laut Medienberichten gibt es eine Kaufverpflichtung, er wird in Kasachstan bleiben.

 

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